»Mit Werner Laubscher hat Rheinland-Pfalz einen herausragenden und vielseitigen Dichter verloren, dessen Werk Ausstrahlung über das Land hinaus besitzt. Seinen Angehörigen und Freunden gilt mein tiefstes Mitgefühl«, so die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen.
Werner Laubscher wurde 1927 in Kaiserslautern geboren. Als junger Mann hatte er Pädagogik, Musik und Philosophie studiert. Schon als Lehrer und Literaturvermittler leistete er seinen Beitrag zur Kultur des Landes. Bis 1991 war er Leiter der Realschule Kandel. Nach dem Lehrerberuf begann er eine zweite Karriere als vielfach Kreativer: Schriftsteller, Komponist, Maler.
Laubscher war ein Autor ganz unterschiedlicher Begabung. Sein Werk spaltet sich auf in Gedichte der hermetischen Tradition und der experimentellen Moderne. Gerade seine experimentellen Gedichte sind weit entfernt vom technischen Ernst, der diese mitunter auszeichnet. Vielmehr sind es humorvolle, freundlich-spielerische Texte, in denen nicht nur der pfälzische Dialekt poetisch produktiv gemacht wird. Laubscher hat sogar Kunstsprachen generiert. In seinem herausragenden Prosaband »Die Germansviller Dokumente« erzählt er in zahlreichen Variationen die Geschichte einer Winzerhütte nahe der Grenze zu Frankreich. Hier knüpft Laubscher an die »Stilübungen« des Französischen Dichters Raimond Queneau an.
In seinem Gedichtband »Winterkassation«, der in der Edition Künstlerhaus im Verlag „Das Wunderhorn“ erschien, zeigt sich der »romantische« Dichter, ein wortmagischer Sprachkünstler der hermetischen Tradition.
Werner Laubscher wurde ausgezeichnet mit dem »Martha-Saalfeld-Förderpreis 1996«, er war Preisträger beim Wettbewerb »Buch des Jahres Rheinland-Pfalz 1989« und erhielt 1996 den Pfalzpreis für Literatur.
Eine Matinee im Künstlerhaus am 17. Februar 2013, 11.00 Uhr, wird seinem Andenken gewidmet sein.