25.04.2023
Ideen
Kulturlandschaft
„Hoffnungsmaschine“ mit Professorin Aleida Assmann: Wie Erinnern beim gesellschaftlichen Wandel helfen kann
Landtagspräsident Hendrik Hering und Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck haben am 20.04.23 zur zweiten Veranstaltung der Reihe „Hoffnungsmaschine“ in den Plenarsaal des Landtags Rheinland-Pfalz eingeladen. Die „Hoffnungsmaschine“ beschäftigt sich mit der Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gesellschaft und legte diesmal den thematischen Schwerpunkt auf die Erinnerungskultur und das kulturelle Erinnern.
„Wir haben die große Chance, mehr über unsere Geschichte dazuzulernen, indem wir mit den Augen derer auf sie blicken, die nicht hier geboren sind oder deren Vorfahren eine ganz andere Geschichte oder Herkunft haben. Unsere Gesellschaft ist diverser geworden. Es ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung, sich über diesen Prozess auszutauschen und sich mit der Komplexität unterschiedlicher Lebenserfahrungen auseinanderzusetzen.“
– Prof. Aleida Assmann in ihrem Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Hoffnungsmaschine"
In einem Impulsvortrag setzte sich die Friedenspreisträgerin und renommierte Erinnerungs- und Gedächtnisforscherin Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann mit dem Thema „Erinnern in der Einwanderungsgesellschaft“ auseinander. Im anschließenden Podiumsgespräch vertieften Landtagspräsident Hering, Kulturstaatssekretär Hardeck und Professorin Assmann die Diskussion gemeinsam mit dem Publikum. Dabei wurde deutlich, wie wichtig kulturelles Erinnern für den gesellschaftlichen Wandel ist und dass bereits durch kleine Impulse Veränderungen der Werteordnung angestoßen werden können.
„Wenn Erinnern in einer Einwanderungsgesellschaft mit gegenseitiger Anerkennung und Respekt geschieht, dann kann das auch zu einem gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.“
– Landtagspräsident Hendrik Hering zu den Werten, die den gesellschaftlichen Wandel einfacher machen können.
Im gemeinsamen Gespräch wurde deutlich, wie wichtig kulturelles Erinnern für den gesellschaftlichen Wandel ist und dass bereits durch kleine Impulse Veränderungen der Werteordnung angestoßen werden können. In einer Einwanderungsgesellschaft wie Deutschland kann das gemeinsame Erinnern den solidarischen Zusammenhalt stärken. Gemeinsames Erinnern erfordere einen gesellschaftlichen Dialog, der von Respekt geprägt ist und die Erfahrungen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen anerkenne. Auf dieser Grundlage kann ein gemeinsames Narrativ entstehen, das die vielfältigen Perspektiven der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen einschließe.
„Mit der "Hoffnungsmaschine" wollen wir zeigen, dass Kunst und Kultur Teil des Menschseins sind und uns ermöglichen, zu reflektieren. Sie helfen uns auch, den Ängsten und Verunsicherungen der laufenden und noch kommenden Veränderungen entgegenzuwirken, Zuversicht und konstruktive Lösungen zu ermöglichen.“
– Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck zum Format der "Hoffnungsmaschine"
Das Veranstaltungsformat ist Teil der Kulturentwicklungsplanung Rheinland-Pfalz. Mit der Erarbeitung einer Kulturentwicklungsplanung will das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration gute und verlässliche Rahmenbedingungen für Kulturschaffende in Rheinland-Pfalz schaffen und sichern.
Im Herbst wird eine weitere Veranstaltung zur „Hoffnungsmaschine“ folgen.
Hanna M.