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Kulturentwicklungsplanung Rheinland-Pfalz



Gruppenbild mit den Teilnehmenden des Themenforums der Kulturentwicklungsplanung in Rheinland-Pfalz vor dem Gebäude des Weiterbildungszentrums in Ingelheim

Viertes Themenforum: Kultur für, von und mit allen

Im Weiterbildungszentrum Ingelheim fand das vierte Themenforum der Kulturentwicklungsplanung in Rheinland-Pfalz statt. Am 14. Juni 2023 trafen sich die Vertreter:innen der Kulturszene, der Institutionen und Verbände, Fachexpert:innen sowie Politik und Verwaltung zur Diskussion folgender Schwerpunkte: Kulturelle Bildung; Kulturelle Teilhabestrategien; Diversität und Publikumsentwicklung. Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck begrüßte die Anwesenden und betonte die Bedeutung dieses Themenforums für die Kulturentwicklungsplanung.

Zur zentralen Frage „Wie erreichen wir aktive Teilhabe in der Kultur Rheinland-Pfalz‘“ konnte abermals eine gute Diskussionsgrundlage über Good Practice Beispiele gelegt werden. Durch das Erkennen bestimmter Erfolgsfaktoren in Teilbereichen war die anschließende Ideensammlung für Umsetzungsstrategien für Rheinland-Pfalz gut vorbereitet.

Für den Input zum Thema „Kulturelle Bildung“ stellte Christina Biundo die Arbeit der Servicestelle Kulturelle Bildung in Rheinland-Pfalz vor. In den Austauschrunden wurde deutlich, dass Kulturelle Bildung auch Gesellschafts- , Demokratie- und Persönlichkeitsbildung bedeutet. Es wurden Ideen wie das Stärken kulturpädagogischer Studiengänge im Land oder die Einführung von Gutscheinen für die Kulturelle Bildung besprochen. Zudem wurde u.a. ein landesweiter Preis für die Kulturelle Bildung als gute Möglichkeit für mehr Sichtbarkeit in diesem Bereich vorgeschlagen.

Beim Thema Teilhabestrategien lieferte Klaus Gasteiger, der bei BASF in Ludwigshafen im Bereich Social Engagement arbeitet das Beispiel: Kultur Face to Face: Friendly Takeover, eine Bürgerbeteiligung beim Kulturprogramm der BASF. Von den Teilnehmenden wurden solche partizipativen Modelle als gewinnbringend für einen lebendigen Kulturbegriff angesehen. Wichtige Erkenntnis aus der Diskussion: Man müsse auch unterschiedliche Ansichten aushalten. Als zentrale Stellschraube wurde eine gelebte Feedbackkultur angesehen. Stetige Evaluation sei dabei sehr wichtig.

Aus der Erfahrung mit neuen Formaten zur Publikumsentwicklung berichtete Yvonne Katzy, die Leiterin des Stadtmuseums Bonn. Hierzu wurde das studio_bnx als Stadtlabor installiert, um den Kontakt zur vielfältigen Stadtgesellschaft aufzubauen. Ein öffentlich zugänglicher Raum mit Einladung zur Partizipation wurde in der Diskussion als gute Möglichkeit gesehen, neues Publikum zu adressieren. Wichtig sei die Kooperation mit vor allem auch den Playern aus der Kulturellen Bildung und der Zugang zu entsprechenden Finanztöpfen, um ein ständiges Angebot aufrecht erhalten zu können.

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz hat eine Stelle aus dem 360° Programm des BKM erhalten. Direktor Beat Fehlmann berichtete gemeinsam mit Stelleninhaber André Uelner von den Erfahrungen der zurückliegenden Arbeit im Themenfeld Diversität. Hier wurde von den Teilnehmenden in der Diskussion darauf verwiesen, dass diese ganz unterschiedliche Dimensionen habe und es wichtig sei, alle gleichermaßen in den Blick zu nehmen. Man müsse eine Sensibilisierung für die Wahrnehmungsperspektiven verfolgen. Ein guter Ansatz sei die gezielte Anwerbung von diversem Personal auch für Leitungspositionen. Aber auch die Idee eines landesweiten Diversitätsprogrammes wurde eingebracht.

Wer über diese Zusammenfassung hinaus die Details der einzelnen Austauschrunden noch einmal anschauen möchte: es gibt auch hier eine digitale Pinnwand, auf der alles dokumentiert wurden. Ein Ergänzen und Weiterdenken der bereits gesammelten Anregungen ist herzlich willkommen. Wer zu dem ein oder anderen Ansatz auch noch weiteren Austauschbedarf hat, kann dies gerne auch in einer der kommenden KEP-Sprechstunden einbringen oder eine E-Mail an die Projektleitung der KEP senden.

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Die Fotodokumentation des Themenforums IV stammt von Max Lindemann

Verena Gerlach

Eine Idee klingt sehr nachhaltig in mir nach: Um kulturelle Bildung von Anfang an (für die Allerkleinsten) zu gewährleisten, braucht es ein Förderinstrument, was auf Kita und Schule ausgerichtet ist. Im Grunde braucht es ein Kulturbudget für JEDE Bildungseinrichtung, um eigenständig und unkompliziert z.B. Theaterbesuche, Gastspiele, Musikveranstaltungen/Konzerte etc. besuchen oder auch Workshops buchen zu können, OHNE einen Eigenanteil der Kinder einzufordern! Wie beim Kulturpass für 18-Jährige registriereren sich die Kulturschaffenden mit ihrem Angebot in einer APP und die Schulen und Kitas können sich darüber informieren, was es überhaupt alles gibt (freie Szene!) und die Kulturangebote buchen. Die Mittel rufen sie dann bei der Budgetverwaltung ab, in dem sie das Angebot der Kulturschaffenden einreichen (oder besten Falls durch die APP direkt mit der Budgetverwaltung verknüpft sind) und geben die Mittel in Form eines Honorars direkt an die Künstler*innen weiter. So stärkt man nicht nur die Einrichtungen (und damit die Kinder!), die regelmäßigen und unkomplizierten Zugang zu den Angeboten bekommen, sondern auch die Künstler*innen (der freien Szene!), die für angemessene Honorare gebucht werden können. Besonders im ländlichen Raum müsste das Angebot um eine Fahrtkostenüberahme (Busse zu buchen kostet mehr als der Besuch der Veranstaltung!!!) erweitert werden.

13. Juli 2023

8:54