Die Ministerpräsidentin würdigte den diesjährigen Preisträger als „einen der begabtesten Schauspieler unserer Zeit“ und als „wunderbaren Erzähler“, der mit seinen autobiographischen Romanen ein breites Publikum begeistere. „Carl Zuckmayers Theaterstücke bringen uns mit viel Witz und Ironie zum Lachen und zum Nachdenken zugleich. Genau das zeichnet auch Joachim Meyerhoff aus“, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung für den Preisträger, die sie aufgrund von Vorschlägen einer <link file:14603 _blank download>Fachkommission getroffen hat.
Mit der Medaille werden Verdienste um die deutsche Sprache geehrt. Sie ist die höchste kulturelle Auszeichnung der Ministerpräsidentin und wird in Erinnerung an den großen rheinhessischen Schriftsteller und Dramatiker Carl Zuckmayer verliehen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer bezeichnete Sprache als ein mächtiges Instrument, das bezaubere oder benötigt werde, um Dinge zu hinterfragen. Sie könne aber auch verletzen und spalten, wenn sie missbraucht werde. „Heute ist es mehr denn je wieder notwendig, dass wir uns der Wirkung und Bedeutung unserer Sprache und Kultur für unser Zusammenleben bewusst werden“, betonte die Ministerpräsidentin. Kunst und Kultur stünden zu Recht im Zentrum unserer Gesellschaft und müssten deshalb auch Anerkennung finden.
Joachim Meyerhoff habe als Star des deutschsprachigen Theaters mit allen wichtigen Regisseuren und an allen großen Häusern gearbeitet, sei seit mehr als zehn Jahren festes Ensemble-Mitglied am Burgtheater Wien. Neben seiner Bühnenpräsenz verarbeite er sein Leben zu Bestsellerromanen. „Auf der Bühne und mit seinen Büchern ist ihm etwas Außerordentliches gelungen, als er Publikum und Kritiker zugleich begeisterte. Das hat mit seiner Person und mit der Ausdrucksstärke seiner Arbeit zu tun“, so die Ministerpräsidentin. Wie auch Zuckmayer habe Meyerhoff eine Form des Erzählens gefunden, die von Menschenliebe getragen sei, ohne sentimental zu werden. „Joachim Meyerhoff geht es in seinen Darbietungen und Werken um die Wertschätzung jedes und jeder Einzelnen in ihrer Individualität. Keine Schubladen nach Herkunft, nach Rolle, nach Geschlecht, nach Status, die jemandem einen Platz in der gesellschaftlichen Ordnung zuweisen. Das beeindruckt mich zutiefst“, sagte die Ministerpräsidentin. „Meyerhoffs Spiel und seine Romane sind für mich das Plädoyer, die Freiheitsräume für Verwandlungen zu bewahren. Damit jeder und jede eine Chance hat, sich zu entfalten.“
Einen weiteren, persönlichen Einblick in das Leben und Werk des Preisträgers gab Dr. Johannes Janssen. Janssen ist promovierter Kunsthistoriker und seit 2013 Direktor des Museums Sinclair-Haus in Bad Homburg sowie stellvertretender Leiter der ALTANA Kulturstiftung. Seit seiner Schulzeit ist er mit Meyerhoff eng befreundet.
Rund 850 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch Mainzer Schüler und Schülerinnen kamen zur diesjährigen Preisverleihung im Mainzer Staatstheater. Darunter waren auch die <link file:14604 _blank download>ehemaligen Preisträger Edgar Reitz, Thomas Brussig und Hans Werner Kilz.
Für den Preisträger der Zuckmayer-Medaille gibt es traditionell eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde. Zur Auszeichnung gehört des Weiteren ein Fass des von Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Weins.