Alte Dorfschmiede Waldbreitbach

In einem Parkstück, direkt am Waldbreitbacher Marktplatz gelegen, steht die kleine Dorfschmiede von 1769, in der bis in die 1920er-Jahre hinein noch drei Leute beschäftigt waren.

An der Außenwand des Gebäudes hängen Beispiele ihrer in jedem Dorf benötigten vielseitigen Kunstfertigkeit als Schlosser, Spengler, Wagen- und Nagelschmied: Ein Wagenrad, dessen Beschlag zur Aufgabe des Schmiedes gehörte, eine Egge sowie ein Trierer Kreuz und der ehemalige Kirchturmhahn. Letztere stammen von der gegenüberliegenden katholischen Kirche, die von den Deutschherren erbaut wurde.

Durch die Tür der Alten Dorfschmiede können die Besuchenden einen Blick auf die wichtigsten Geräte des Schmiedes, die Esse, den riesigen Blasebalg und den Amboss werfen. Verschiedene Hämmer, Zangen, Meißel, Bohrer und weitere Werkzeuge ergänzen die Werkstatt, in der vorwiegend landwirtschaftliche Geräte angefertigt oder aber, häufiger noch, repariert wurden. Für kleinere Arbeiten dieser Art konnte vor Ort eine Feldschmiede, die hier auch zu besichtigen ist, benutzt werden.
Eine wichtige Einnahmequelle des Schmiedes bedeutete in der vorindustriellen Zeit die Herstellung von Schrauben und Nägeln. Da man noch keine Profilsohlen kannte, wurden in dieser von Landwirtschaft und Bergbau geprägten Gegend Schuhe "genagelt", wobei sich das so entstehende Profil nach seiner Abnutzung mehrfach erneuern ließ.

Von der Alten Dorfschmiede aus bietet sich ein Rundgang zur romantisch am Wiedufer gelegenen Ölmühle nebst dem neu entstehenden Gewerbemuseum an. Am Flüsschen entlang kann man dann gemütlich zum 3 km entfernten Dorfmuseum in Niederbreitbach spazieren.

(Text und Bild: Vera Klewitz)

Adresse

Neuwieder Straße/ Ecke Brückenstraße
56588 Waldbreitbach
Tel.: +49 2638947960
Fax: 02638/6688

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei

Öffnungszeiten

Täglich 8-20 Uhr