Basaltpark Bad Marienberg

Dramatisch scheint die alte Bruchwand im Landschaftsschutzgebiet »Marienberger Höhe« in die Tiefe zu fallen. Sie gewährt uns die Sicht auf den mächtigen Säulen- und Deckenbasalt, der hier in einer Stärke von bis zu 60 Metern vorkommt. Im einstigen Tiefbau der Förderstätte hat sich nach der Stilllegung des Basaltbruchs Wasser gesammelt, wodurch ein malerischer Kratersee entstanden ist, auf dem seltene Vogelarten beobachtet werden können. Der Basaltpark Bad Marienberg bietet als Außenstelle des Landschaftsmuseums Hachenburg interessante Einblicke in die geologischen Vorgänge rund um die vulkanische Entstehung des Basalts. Diese werden sowohl anhand von informativen Schautafeln und Gesteinsbeispielen entlang des 1 km langen Rundwanderwegs, als auch im ehemaligen Maschinenhaus, das heute als Informationsgebäude dient, durch Fotografien, Karten und weitere Dokumente anschaulich vermittelt. Beim Anblick des aus Basaltbruchsteinen errichteten Maschinengebäudes offenbart sich den Betrachtenden eine der Verwendungsmöglichkeiten des Gesteins als Gebäudebaustoff. Hatte vor dem Ersten Weltkrieg das Schwergewicht der Westerwälder Basaltindustrie noch auf der Produktion von Basaltsäulen, Pflaster- und Wasserbausteinen für Dammbauten gelegen, nahm ab dem Anfang der 1930er-Jahre mit dem verstärkten (Aus-)Bau von Fernstraßen und Autobahnen sowie der Eisenbahn die Schotter- und Splittproduktion den Hauptanteil ein. Doch nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung und der soziale Einfluss des Basaltabbaus im Westerwald lässt sich im Basaltpark Bad Marienberg nachempfinden - er bietet zudem eine Erholungsmöglichkeit für die ganze Familie. Eine erkletterbare Rangierlok und eine für den betriebsinternen Gesteinstransport typische Diesel-Lok machen einen Ausflug hierher auch für die Kleinsten attraktiv. (Text und Bild: Vera Klewitz)