Schinderhannesturm

Der »Schinderhannesturm« - eine Turmbenennung in Verbindung mit einer Person, deren Name jeder kennt. Aber nur die wenigsten Menschen wissen, wer der Schinderhannes wirklich war oder wie gar sein richtiger Name gewesen ist. Johannes Bückler, so beschreibt ihn vielfach die Literatur, ist wahrscheinlich kein wirklich guter Mensch gewesen. Als Rebell oder auch Räuber bezeichnet, werden ihm 2 bis 60 Morde nachgesagt. Die Wahrheit versuchte man in einer Gerichtsverhandlung vor einem französischen Tribunal in Mainz herauszubekommen. Man befragte ihn selbst, seine Bandenmitglieder, Helfershelfer und andere Zeugen. Der Schinderhannesturm ist nach ihm benannt, da Bückler selbst in der Zeit vom 26. Februar 1799 bis 19. August 1799 hier inhaftiert war. Allerdings konnte er aus dem Turm fliehen, wurde aber wieder ergriffen und in Mainz 1803 hingerichtet. Der Turm ist Teil der Stadtbefestigung des 16. und 17. Jahrhunderts und war ursprünglich ein Pulverturm. Bis zum Ende der kurzen pfälzischen Herrschaft in Simmern blieb der Turm Gefängnis, auch in französischer Zeit um 1800 war er Arrestgebäude. Im Erdgeschoss und in der dritten Etage des Turms können heute noch verschiedene Ausstellungsstücke besichtigt werden. Unten stehen Gerätschaften, die vorwiegend im landwirtschaftlichen Bereich aber auch in anderen Handwerksberufen genutzt wurden. Oben findet man die bildnerische Darstellung von Leben und Treiben des Johannes Bückler. Dieser Sammlungskomplex ist eine Erweiterung des Hunsrückmuseums, das sich heute im Schloss von Simmern befindet. Der Turm diente bis 1930 als Herberge für die heute im Schloss präsentierte Sammlung. (Text und Bild: Ellen Trapp)

 

Adresse

Turmgasse
55469 Simmern
Tel.: 06761-2384

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung