Der 1944 in Wales geborene Jenkins zählt weltweit zu den produktivsten und meistaufgeführten Komponisten im Bereich Klassik-Crossover / Weltmusik. Bekannt wurde er vor allem durch sein Musikprojekt Adiemus, das Musik- und Gesangstraditionen aus den verschiedenen Erdteilen und Zeitaltern zu einer neuen und doch in sich schlüssigen harmonischen Musik vereint. Sein Stabat Mater wurde am 15. März 2008 unter seiner Leitung in der Kathedrale von Liverpool uraufgeführt. Anlass war die damalige Rolle Liverpools als Kulturhauptstadt Europas .
Das Stabat Mater ist ein mittelalterliches Gebet aus dem 13. Jahrhundert. Zentraler Inhalt der in zehn Strophen gefassten lateinischen Dichtung ist die Betrachtung der Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Sohn. Im Lauf der Musikgeschichte wurde das Stabat Mater unzählige Male vertont: von Orlando di Lasso und Palestrina über Scarlatti, Vivaldi, Haydn, Schubert, Liszt und Verdi bis Penderecki und Arvo Pärt.
Die Vertonung von Karl Jenkins dürfte eine der ausführlichsten sein. Ähnlich wie bei Adiemus kombiniert Jenkins dabei klassische westeuropäische Kompositionstechniken mit der Tradition anderer Kulturen, hier insbesondere Musik und Gesang des nahen und mittleren Ostens. Den lateinischen Originaltext des Stabat Mater ergänzt er mit Passagen in Arabisch, alt-Aramäisch, Hebräisch und Griechisch. Das sind praktisch alle im Umfeld des historischen Jesus gesprochenen Sprachen. Dazu kommen noch Teile in der heutigen Weltsprache Englisch. So wird das individuelle Leid Marias angesichts der Kreuzigung ihres Sohnes zum eindrücklich erfahrbaren Sinnbild für den Schmerz aller Menschen um ihre Söhne, Töchter, Schwestern und Brüder, die eines gewaltsamen Todes sterben. Gerade mit Blick auf das Land Jesu, den nahen Osten, ist das heute so erschreckend aktuell wie selten zuvor.
Die Speyerer Aufführung realisiert der Mozartchor zusammen mit der Kammerphilharmonie Mannheim und der Mezzosopranistin Başak Ceber. Die in der Türkei aufgewachsene Opernsängerin singt sowohl die klassischen als auch die orientalischen Partien des Stabat Mater. Hören und sehen Sie hier Başak Ceber mit dem Moneverdi-Chor in einer Aufnahme aus der Hamburger Elbphilharmonie.
Tickets: https://www.reservix.de
Das Kulturland Rheinland-Pfalz verlost, unter den Newsletterabonnenten, zwei Eintrittskarten für das Konzert am 10. März. Sollten Sie unseren Newsletter nicht abonniert haben, können Sie uns gerne eine Mail schreiben an redaktion@kulturland.rlp.de, Betreff: Stabat Mater.
Quelle und weitere Informationen: http://www.mozartchor-speyer.de/
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