Saisoneröffnung: "Freudentänze"
13. November, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Temperamentvoll und geheimnisvoll orientalisch: Die Polowetzer Tänze erklingen im Geist des Turkvolks der Kyptschaken aus den Weiten der Steppe Asiens. Der Amerikaner Benjamin Shwartz, neuer Chefdirigent der Rheinischen, führt den Taktstock bei diesem beinahe ekstatischen Feuertanz zum Saisonstart in der neuen Rheingoldhalle. Ein solch opulent besetztes Orchester braucht auch Rachmaninow um in seinem dritten und letzten Tanz, mit dem „Alliluja“ der orthodoxen Liturgie, einen triumphal endenden Gesang auf seine Erlösungserwartung in zeitlose Töne zu meißeln. Die gefeierte Geigerin Tianwa Yang, in Peking geboren, spielt das 2. Violinkonzert des Weltbürgers Prokofiew, das den Geist der, etwa zur selben Zeit entstandenen, Ballettmusik „Romeo und Julia“ atmet. Ein Abend voller Freudentänze!
Nordlandreise
20. November, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Ein internationaler Hauch weht durch die Rheingoldhalle, wenn der Finne Pietari Inkinen, Dirigent des Bayreuther Rings 2022, und Rudolf Buchbinder, der Grand Seigneur am Klavier, die Konzertbühne der Landeshauptstadt betreten. Buchbinder zählt zu den legendären Interpreten seines Instruments, und in seiner Lesart von Griegs populärem Klavierkonzert verschmelzen Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit zur Einheit. Inkinen und sein Orchester nehmen uns mit auf eine musikalische Nordlandreise, die in Schweden mit der himmelsstürmenden Konzertouvertüre Stenhammars beginnt, uns über die Rhythmen des „Hallig“, dem norwegischen Springtanz in Griegs Klavierkonzert weiter nach Dänemark führt, wo sie mit einem Meisterwerk Nielsens, seiner 5. Sinfonie, ihren Abschluss nimmt.
Von Budapest nach Prag
4. Dezember, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Von Budapest nach Prag sind es 11 Stationen und der Zug benötigt 8 Stunden. Unsere musikalische Reise startet mit der opulenten spätromantischen Musik von Dhonányi, macht einen Halt bei den schweifend-fantastischen Balkanfarben und -rythmen des Ungarn Eötvös ́ und erreicht nach 60 Minuten mit einer Pause ihr Ziel. Ein besonderer Dreiklang, wenn der junge Schweizer Geiger unter dem Dirigat von Axel Kober, der im Bayreuther Graben ebenso zu Hause ist wie an der Wiener Staatsoper, auf die Musik des in Transsilvanien geborenen Eötvös trifft, einem der erfolgreichsten Opernkomponisten unserer Zeit. „Komponieren besteht für mich aus Verzauberung der Zuhörer durch Klang...“ gesteht er uns – und ergänzt dieses um seine tiefe Liebe zu Bartók. In Prag angekommen, erklingt Dvoráks „Englische“-Sinfonie , war und ist sie auf der Insel doch fast populärer als seine 9. und steht ihr in ihrem musikalischem Reichtum in nichts nach.
Fantasien zum Advent
18. Dezember, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Zwei musikalische Fantasien verzaubern die Freunde der Meisterkonzerte an diesem Adventsabend. Wenn dann auch noch eines der beliebtesten Trompetenkonzerte auf dem Programm steht und Simon Höfele der Solist ist, steht der Vorfreude auf das Fest nichts mehr im Weg. Impressionistische Klänge mit einem Werk Ravels zu Beginn, und wie dürfte es anders sein, enden wir mit der Musik Tschaikowskis. „Romeo und Julia“ setzt die vielleicht größte Liebegeschichte der Weltliteratur in berührende Musik um. Ein Hauch der alten Größe Hollywoods weht durch den Saal, wenn Yi-Qiong Pan, die preisgekrönte Konzertmeisterin der Staatsphilharmonie, ihrer Geige die schönsten Melodien aus der Oper Carmen in der Bearbeitung des Oscar Preisträgers Franz Waxmann entlockt.
Neujahrs-Festkonzert
3. Januar, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Klassisch-romantisch beginnt das erste Konzert im Neuen Jahr mit Brahms und Rachmaninow. Den Klavierpart in seiner in der Villa Senar am Vierwaldstättersee komponierten turbulenten „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ übernimmt Claire Huangci. Michel Fokine erstellte auf Grundlage der Geschichte um die verkaufte Seele des Geigers mit Rachmaninow eine Ballett-Choreographie zur Rhapsodie, welche ebenfalls Welterfolg feierte. Der zweite Teil des Abends führt in das aufregende Wien des Fin-de-Siècle. Paganini ist das Bindeglied. Lehars gleichnamige Operette zeichnet ein Bild des „Teufelsgeigers“, Johann Strauss das „Leben eines Künstlers“. Alle musikalischen „Delirien“ werden temperamentvoll von der Schweizerin Lucie Leguay musikalisch in Szene gesetzt.
"Erkennen Sie die Melodie?"
12. März, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Wenn es um die Beliebtheit von Musik geht, ist dies ein Abend der Superlativen. Smetanas Musik mit dem strahlenden Moldauthema zeichnet den Lauf und Szenen längs des Flusses nach und schafft damit einen tschechischen Nationalstil. Mozart komponierte sein Klarinettenkonzert für Anton Stadler, Freimaurer, wie er selbst. Sebastian Manz spielt den Sologesang der Klarinette mit ganz eigenem Atem. Das berührende Adagio gehört zu den anmutigsten Melodien und erklingt in so großen Filmen, wie „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep. Dvoráks „Aus der neuen Welt“ entstand während seines langen Amerikaaufenthalts, verarbeitet Musik der Indianer und Afroamerikaner und gehört zu den populärsten Werken dieses Genres überhaupt. Ein Abend zum Schwelgen!
Das große Tor von Kiew
27. Mai, 19.30 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Wir schreiben das Jahr 1955 in Leningrad und Isaak Glikman, ein Freund Schostakowitschs, berichtet: „Am 29. Oktober fand das lang erwartete Konzert statt und hatte einen gigantischen Erfolg. Das Finale wurde auf Verlangen des Publikums wiederholt“. Ein intensives Werk, das Dunkelheit und Licht im Leben Schostakowitschs aufzeigt und Kaleidoskop der Lebensumstände im stalinistischen Russland ist. Kongenial an der Geige: Der große israelische Virtuose Vadim Gluzman! Zuvor die freudig-erhabene Ouvertüre zur Feier des 37. Jahrestag der Oktoberrevolution von 1917. Kaum ein anderes Werk ist so populär wie Mussorgskis Musik zur Ausstellung seines Malerfreundes Viktor Hartmann, dessen naturalistisch, koloristisch geprägten Bilder ihn, wie auch Ravel, zur Orchestrierung geradezu herausforderten. Ein musikalisches Zeichen gegen Krieg und Zerstörung!
Quelle und weitere Informationen: https://www.mainz-klassik.de/programm-saison-2022/23
und im Kulturland: https://kulturland.rlp.de