| Kultursommer 2015

24. Kultursommer zwischen Fiktion und Realität

Von historischen Helden und lebenden Legenden: Kult-Figuren und gefallene Superhelden, das sagenhafte Rheinland-Pfalz und die Heldinnen und Helden des Alltags werden im Kultursommer 2015 unter die Lupe genommen. „Vorbilder und Idole wird es immer geben und das Verhältnis von Wahrheit und Legende bleibt weiterhin angespannt und spannend. Verändert hat sich vielleicht, welches Vorbild oder welche 'Legende' uns bewegt, aber nicht, dass sie es tun! Das Motto hat die rheinland-pfälzische Kulturszene inspiriert, wie wir es erhofft und erwartet haben“, freute sich Kulturministerin Vera Reiß bei der Programmvorstellung in Mainz.

Zwischen 1. Mai und 3. Oktober sind insgesamt ca. 250 Projekte aus allen Bereichen der Kunst und Kultur in ganz Rheinland-Pfalz zu erleben.
Echte Vorbilder sind dabei und fragwürdige Idole, internationale Musiklegenden stehen auf den Bühnen des Landes und Heldenhaftes wird kritisch hinterfragt.

Ein Teil der Kulturszene beschäftigt sich mit historischen Persönlichkeiten der Landesgeschichte wie Hildegard von Bingen, Franz von Sickingen, dem Schinderhannes, den Wortführern des Hambacher Festes (Wirth, Siebenpfeiffer und Schüler) bis hin zu Hugo Ball, Hanns Dieter Hüsch und Willy Brandt.
Andere mit fiktionalen Helden aus Krimis, Epen, Sagen und Legenden, mit Odysseus und Robin Hood, mit Wilhelm Tell und Ronja Räubertochter oder den legendären Helden des Nibelungenliedes aus Worms und Alzey.
Lebende Musiklegenden können live erlebt werden, wie Albert Hammond in Bitburg oder Marc Knopfler in Mainz. Sie (und andere) werden außerdem – in einer Kooperation mit SWR1 – dort im Programm jeweils genauer vorgestellt.

Das Motto des Kultursommers ist immer wieder ein Anreiz für die Kulturszene, Vergessenes aufzuspüren und neue Sichtweisen anzugehen. So widmet sich die Stadt Bitburg zur Eröffnung des Kultursommers auch der eigenen Geschichte – inklusive Revue der Jahrhunderte und Gaeßestrepper-Sage.
Jubiläen legendärer Künstler-Persönlichkeiten wie Edith Piaf und Frank Sinatra werden zum Beispiel beim Lahnfestival „Gegen den Strom“ und beim „Mittelrhein Musik Festival“ bedacht und zum 90. Geburtstag von Hanns Dieter Hüsch schickt das Kabarettarchiv ein szenisches Programm unter dem Titel „Und sie bewegt dich noch!“ auf Tournee.
Der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges wird thematisiert, in Frankenthal geht es in einer Ausstellung mit umfangreichem Rahmenprogramm um „Lichtgestalten/Heldenbilder/Bombenschutt“. Heinrich Heines „Rabbi von Bacharach“ wird als Stationentheater erstmals am Originalschauplatz aufgeführt, das Projekt „Willy Brandt - Träumer und Realist“ geht an Brandts letztem Wohnort Unkel auf Spurensuche und auch der Schinderhannes im Hunsrück oder die Nibelungen in Worms zeigen heimische Geschichten in neuem Licht.
Die Helden des Alltags mit ihren Stärken und Schwächen sind die Protagonisten der Tourneen des Theaters Chapiteau und des Chawwerusch Theaters.

Noch vor der offiziellen Eröffnung des Kultursommers startet in Mainz das Festival „No Strings Attached – Figurentheater und mehr“. Es hat die britische Kultgruppe Blind Summit und – als erste deutsche Stadt nach Berlin – einen „Puppetry Slam“ im Programm, moderiert von der Poetry-Slammerin Jana Heinicke und dem Puppen-Comedy-Star René Marik.
Bei „THE KING“, einer Uraufführung des Stuffed Puppet Theatre von Figurentheater-Legende Neville Tranter, geht es um das Leben eines Pop-Superstars. In Mainz wirft das Projekt „Watch 22“ im 23. Stock eines der Bonifazius-Türme einen Blick auf den „Verlust der Privatheit“ und die Veranstaltungsreihe „Halbe / Halbe“ lädt an einem noch geheimen Ort zum Entdecken, Erfahren und Mitgestalten von Design im Alltag ein.
In diesem Jahr ist gibt es sogar ein Buch zum Motto, das pünktlich zur Kultursommer-Eröffnung erscheinen wird: „Helden und Legenden oder: ob sie uns heute noch etwas zu sagen haben“ enthält Beiträge u.a. von Sibylle Lewitscharoff, Hermann Kurzke, Markus Lüpertz, Jens Reich, Patrick Roth, Brigitte Seebacher, Peter Steinacker und Theo Zwanziger.

Viele Projekte im Rahmen des Kultursommers haben sich fest etabliert und sind verlässliche Partner für die Kulturerlebnisse von Einheimischen und Gästen. Museen, die ganzjährig geöffnet haben, lassen sich vom Kultursommer-Motto zu Sonderausstellungen inspirieren.
Illustre Namen aus Literatur, Schauspiel, Jazz und Alter Musik sind regelmäßig im Kultursommer zu Gast. Verlässlich ist – mit weiterhin knapp 4 Mio. Euro – auch die finanzielle Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz für die Kulturszene.

Programmauswahl mit Gewinnspiel: Die aktuelle Print-Publikation zum Kultursommer Rheinland-Pfalz gibt einen Einblick in die große Vielfalt der Projekte. Die Broschüre wird in den nächsten Tagen im ganzen Land ausliegen (u.a. in vielen Theatern, Museen, Bibliotheken und in VHS-Geschäftsstellen), sie kann beim Kultursommer bestellt werden und ist als PDF im Internet verfügbar.
Bis zum 17. April läuft das Gewinnspiel um Karten zu Kultursommer-Veranstaltungen.

Hier kann man den ganzen <link http: www.kultursommer.de external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>Kultursommer finden. Die Informationen werden ständig ergänzt und aktualisiert – es ist immer wieder etwas Neues dabei.
Und auch das Web-Radio macht Lust auf mehr!

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