1989 - Jockgrim und der Bürgerpark
Hinweis: Alle Skulpturen befinden sich im Bürgerpark Jockgrim, Rundgang ca. 0,5 km
Beschreibung: Die kleine südpfälzische Gemeinde Jockgrim hat etwas, wovon viele große Städte nur träumen können: Einen großen Park, der von internationalen Künstlern gestaltet worden ist.
Als das Gelände der ehemaligen Ziegelei neu bebaut werden sollte, plante man neben dem Bau eines neuen Bürgerhauses, Rathauses und Ziegeleimuseums auch eine Grünanlage. Die kunstsinnigen Jockgrimer Bürger lösten das Problem auf ungewöhnliche Weise: Statt einen mehr oder weniger bekannten Künstler zu engagieren, organisierten sie ein internationales Bildhauersymposion: Zehn Bildhauer aus fünf europäischen Ländern arbeiteten hier im Sommer 1989 und hinterließen Skulpturen, die heute den Park zwischen Bahnhofstraße und Bürgerhaus zieren.
Parallel zum Bürgerhaus thront majestätisch Karl-Heinz Deutschs "Stuhl" (1), ein Symbol für Macht und Gewalt.
Nicht minder eindrucksvoll Klaus Großkopfs magisch-mythisches "Sonnenzeichen" (2). In Ost-West-Richtung installiert, fallen die Strahlen der auf- und untergehenden Sonne durch ein Loch der "Sonnenscheibe".
Ljubo de Karina behielt dagegen mehr "Bodenhaftung". Seine Skulptur "Tal" (3), zwei aneinanderliegende Dreiecke, setzt sich mit den Themen Raum und Distanz, Enge und Weite auseinander.
Säulentempel, Bunker, Grabmal - der erhöhte Standort des wuchtigen Sandsteinquaders (4) von Ruppert Klima erlaubt viele Assoziationen.
Hingegen lässt die einzige figürliche Skulptur, Daniel Moriz Lehrs "Harlekin" (5), kaum eine zweite Interpretation zu.
Janez Lenassis vielschichtige Plastik "Findling" (6) - eine Seite scharfkantig geformt, die andere weich abgerundet - passt sich harmonisch in die jeweils dahinterliegende Umgebung ein.
Ganz im Gegensatz zu Lenassis gedrungener Skulptur steht Christoph Manckes hochaufragende "Stele" (7).
Das "Haus der Meditation" (8) von Adolf Ryszka bezieht sich auf das neue Bürgerhaus. Ein schützendes Heim, ein bewahrendes Zuhause symbolisiert das mächtige, dreieckige "Dach" seiner Skulptur.
Bei der "Sitzende Figur" (9) ließ sich Martin Schöneich von den monumentalen Memnon-Kolossen Ägyptens inspirieren.
Villi Bossi hingegen wählte eine universelle Form für seine "Ständige Erneuerung" (10): die Eigestalt, Symbol für Geburt und Lebenskreislauf.