| Historisches Jubiläum

800 Jahre Deutscher Orden in Koblenz

„Echte Ritterschaft kennt nicht nur Schwertkampf“ - Kulturminister Konrad Wolf begrüßte letzten Samstag den Hochmeister des Deutschen Ordens zum Jubiläum in Koblenz und eröffnete aus Anlass des 20. Todestages des Kunstmäzens Dr. h.c. Peter Ludwig eine Sonderausstellung im Museum Ludwig (im Deutschherrenhaus) in Koblenz.

„Das ‚Deutsche Eck‘ verdankt seinen Namen nicht nationalistischen Bestrebungen des letzten Jahrhunderts. Da war es zwar Projektionsfläche einer nationalistischen Propaganda und gegen den so genannten ‚Erzfeind‘ Frankreich gerichtet. Aber bereits 1216, vor 800 Jahren, hat hier der Deutsche Orden seine erste Niederlassung im Rheinland gegründet“ erinnerte Wolf.
Heute stehe das „Deutsche Eck“ für etwas ganz anderes. „ ... nicht für Abgrenzung, sondern für eine seit vielen Jahren erfolgreiche Völkerverständigung mit unseren europäischen Nachbarn, vor allem mit Frankreich. Längst ist das ‚Deutsche Eck‘ zu einer Touristenattraktion und zum Ort eines lebendigen, friedlichen Austauschs geworden, und ich bin sicher, dass man die Rolle der Kunst und der Kultur und das Engagement des Ludwig Museums bei diesen positiven Entwicklungen und politischen Annäherungsprozessen gar nicht hoch genug einschätzen kann“, sagte der Wissenschafts- und Kulturminister des Landes.
Das Land habe mehrfach einzelne Ausstellungsprojekte des Hauses finanziell unterstützt, so 2002 die große Ausstellung zum Symbolismus in Russland.
Durch einen seiner Sammlungsschwerpunkte und die Spezialisierung auf französische Kunst ab den 1960-er Jahren schließe das Ludwig Museum nicht nur eine Lücke in der deutschen Museumslandschaft, sondern „nimmt durch seine Nähe zu Frankreich zugleich eine Dialogfunktion zum europäischen Nachbarn wahr.“

„Echte Ritterschaft kennt nicht nur die zeitgebundene Form des Schwertkampfes, die vergangen ist; vielmehr ist der Einsatz für Christi Reich, der Schutz der Wehrlosen, die Hilfe für die Misshandelten, Bedrängten, Verachteten und Notleidenden die eigentliche Haltung des ritterlichen Menschen“ zitierte Wolf aus dem Ordensbuch und hob hervor, dass das Ludwig Museum sich mit der Initiative „Kunst für Flüchtlinge“ in Koblenz dieser christlichen Tradition bewusst sei.

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