Die Eifeler Nahrungsgewohnheiten des zurückliegenden Jahrhunderts sind das Thema der Wanderausstellung „Essens-Zeiten“ des Arbeitskreises Eifeler Museen (AEM). Diese Ausstellung wird im Landkreis Daun noch bis 18.07.2004 im Eisenmuseum in Jünkerath präsentiert.
Viehhändler Adolf Moskopp ist zufrieden: Nach einem guten Geschäft kann er sich im Restaurant Schweinebraten mit Rotkraut und Klößen, Bier und eine Zigarre leisten. Ihm gegenüber sitzt der Mausefallenhändler Jakob Cremer. Der Hausierer hat gerade genug verdient um sich einen Teller Kartoffelsuppe leisten zu können. Diese Szene aus dem Jahre 1924 ist Teil der Ausstellung „Essens-Zeiten“ im Jünkerather Eisenmuseum. Sie besteht im Wesentlichen aus einer großen Tafel, an der 20 Menschen Platz genommen haben. Jede Figur steht mit Ihrem fiktiven Lebenslauf für eine bestimmte Zeit, und eine bestimmte Klassenzugehörigkeit.
Reflexionen über das Essen in der Eifel und den Wandel der Nahrungsgewohnheiten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts führen zu zahlreichen Fragen: Wer aß was? Wer konnte sich bestimmte Nahrungsmittel wie oft leisten? Wie drückte sich sozialer Stand im Essen aus?
Die Ausstellung ist ein Experiment, dass es zumindest in der Eifelregion bislang noch nicht gegeben hat. Nach vier rein kulturhistorisch konzipierten Wanderausstellungen will sich die fünfte Ausstellung des Arbeitskreises Eifeler Museen dem Thema „Essens-Zeiten“ eher spielerisch als streng wissenschaftlich nähern.
Die Ausstellung kann während der normalen Öffnungszeiten des Museums besucht werden:
Dienstag – Freitag 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Sonntag u. Feiertag 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr
(Eintritt in Kombination mit dem Museum).
Im Zeitraum der Ausstellung wird gemeinsam mit der Agentur “eß-kultur“ ein sogenanntes Jahrhundertmenü „Hartes Brot und Butterkrem“ angeboten. Dies findet statt am Samstag, 26.06.2004 um 19.00 Uhr im Eisenmuseum in Jünkerath.
40 Personen wird an einer Tafel so ziemlich alles zwischen den kalorienarmen Notgerichten der Auswandererzeit um 1850 und den üppigen Kalorienbomben der 50-er Jahre aufgetischt.
Literarisch begleitet wird das Jahrhundertmenü durch Krimi-Autor Ralf Kramp, der eigens für die Veranstaltung vier Texte geschrieben hat, in denen er die Gipsfiguren der Ausstellung lebendig werden lässt.
Das Menü wird serviert durch den Landgasthof Steffelberg in Steffeln
Menü einschl. Lesung: 29 €
Reservierung erforderlich:
Tel. 06597/2878, 02253/9329295, 06597/1482 oder 06593/809433
Die Internet-Präsenz des Museums: www.eisenmuseum-juenkerath.de
Das Eisenmuseum Jünkerath im Kulturland: www.kulturland.rlp.de/vdetail.php3