Professor Ansgar Nierhoff, einer der renommiertesten deutschen Bildhauer der Gegenwart, erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis Rheinland-Pfalz, die höchste Auszeichnung des Landes für Kulturschaffende. „Wir würdigen mit diesem Preis einen herausragenden Künstler, einen ausgezeichneten Lehrer und einen überzeugenden Vertreter für die Erfordernisse der bildenden Kunst“, sagte Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, heute in Mainz.
Die beiden Förderpreise, die mit jeweils 3.000 Euro dotiert sind, gehen an Paloma Varga-Weisz und Jan Leven. Damit wird das besondere Talent der beiden bildenden Künstler anerkannt. „Ich bin davon überzeugt, dass von beiden noch sehr viele spannende Arbeiten zu erwarten sind“, kommentierte Zöllner.
Mit dem Kunstpreis zeichnet Rheinland-Pfalz jährlich abwechselnd herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Künste, der Musik, der darstellenden Künste und des Films aus. Die Preisträgerinnen und Preisträger sollen durch Geburt, Wohnsitz oder künstlerisches Wirken mit dem Land Rheinland-Pfalz verbunden sein.
Der 1941 in Meschede geborene und in Köln lebende Ansgar Nierhoff legt seit 15 Jahren Spuren in Rheinland-Pfalz. Dies nicht nur als Künstler, sondern auch als äußerst engagierter Hochschullehrer der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. „Durch diese Berufung hat das Ansehen der künstlerischen Ausbildung in Mainz zweifellos gewonnen“, sagte Kulturminister Zöllner, der die fünfköpfige Jury leitete, die in diesem Jahr über die Vergabe des Kunstpreises und der Förderpreise befand.
Neben dem Minister gehörten ihr folgende Persönlichkeiten an: Professor Dr. Christoph Brockhaus (Direktor des Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg), die Fachjournalistin Dr. Amine Haase, Professor Wolfgang Luy (Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach) und Dr. Ursel Berger (Direktorin des Georg-Kolbe-Museums in Berlin).
Laut Kulturminister Zöllner versteht es der künftige Kunstpreisträger meisterhaft, Standpunkte, Anregungen, Fragen oder Widersprüche aufzugreifen und sich für eine Vertiefung oder Klärung von Positionen einzusetzen. Dies gelte sowohl für öffentliche Diskussionen als auch für sein künstlerisches Schaffen.
Die Werkentwicklung des 1960 in Frankfurt geborenen und in Bereborn (Kreis Daun) lebenden Jan Leven zeugt nach Meinung der Jury von sensiblem formalen und räumlichen Empfinden sowie künstlerischer Entschiedenheit, die durch Klarheit und Leichtigkeit besteche.
Über Paloma Varga Weisz, 1966 in Mannheim geboren und in Neustadt an der Weinstraße aufgewachsen, sagt die Jury: „Die künstlerische Tiefe ihrer ungewöhnlichen Motive und skurrilen Skulpturen zeugt gleichermaßen von Ernsthaftigkeit wie von Fantasie.“
Kulturminister Zöllner wird den Kunstpreis und die Förderpreise bei einer Ausstellung am 1. September dieses Jahres im Schloss Waldthausen in Budenheim bei Mainz verleihen.