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Das Staatstheater Mainz spielt im Rhein-Selz-Park

In einer Pressekonferenz am 08.05. wurde eine neue Kooperation vorgestellt: Das Staatstheater Mainz wird in einer Halle auf dem Gelände des Rhein-Selz-Parks die Schauspielproduktion Gas zeigen.
Staatstheater Mainz

Thomas Günther, Stadtbürgermeister von Nierstein, Klaus Penzer, Bürgermeister der VG Rhein-Selz, und Markus Müller, Intendant des Staatstheater Mainz gemeinsam mit Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro haben die neue Kooperation vorgestellt. Premiere ist am 15. Juni um 20 Uhr. Im Zentrum von Mainz spielt das Theater mit seinen Sparten Oper, Schauspiel und Tanz eine wichtige Rolle für das kulturelle Leben der Stadt – und der Region. Als ein Ort, an dem auf der Bühne wesentliche Fragen unseres Daseins und Zusammenlebens verhandelt werden und man sich im Foyer zum kommunikativen Austausch versammelt. Seit Beginn der Intendanz von Markus Müller in der Spielzeit 2014/15 ist es dem gesamten Team darüber hinaus ein erklärtes Anliegen, nicht nur die Türen des Hauses am Gutenbergplatz möglichst weit zu öffnen, sondern immer wieder mit verschiedenen Produktionen und Projekten das Theater zu verlassen und in der Stadt und der Region zu spielen. Dieses Engagement wird nun mit einem Schwerpunkt auf Rheinhessen auch im Umland spürbar intensiviert – das Staatstheater geht in die Region! An verschiedenen Orten werden nicht nur Gastspiele, sondern ausschließlich für diesen Zweck konzipierte Stücke zu sehen sein und ungewöhnliche Orte im kreativen Zugriff zu Theaterspielorten gemacht. Der Rhein-Selz-Park in Nierstein ist ein inspirierender Ort, der in besonderer Weise geeignet für diese Schauspielproduktion des Theaters ist. 
Gas von Tom Lanoye ist der Monolog einer Mutter. Der Mutter eines Terroristen, der einen Giftgasanschlag in der U-Bahn verübt hat. 184 Tote, darunter 70 Schüler und 20 Kleinkinder werden zu Opfern des Anschlags. Der Dschihadist wird noch am Tatort von der Polizei erschossen. Die Mutter erzählt. Sie kann nicht begreifen. Das Grauen ist nicht fassbar für sie, aber gleichzeitig geht es um ihren Sohn, ihr einziges Kind. Sie erzählt von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter, erinnert sich an die Geburt, die Kindheit und Jugend, die Talente und Eigenheiten ihres toten Sohnes. Sie vergegenwärtigt sich ihre Beziehung zueinander, lässt ihre Liebe, ihr Unverständnis, ihre Fassungslosigkeit zu und rekonstruiert, wie der Sohn ihr langsam abhanden kam, sucht und gräbt in ihrem Gedächtnis nach möglichen Hinweisen, die sie nicht richtig gelesen haben könnte. Nein, sie will kein Verständnis, sie ist nicht auf Mitleid aus. Sie will einfach versuchen, sich über die Worte wieder neu zusammenzusetzen. Ohne seine Taten zu beschönigen und ohne sich selbst zu schonen, macht sie sich zum Spiegel unserer Gesellschaft. 
Karten sind ab morgen an der Theaterkasse und online unter: <link http: www.staatstheater-mainz.com external-link-new-window>www.staatstheater-mainz.com erhältlich.

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