Im Unterschied zu Bach war Händels Werk nie in Vergessenheit geraten. Die Händelpflege in England war sogar dermaßen euphorisch, dass man übereifrig Händels 100. Geburtstag ein Jahr zu früh feierte, nämlich 1784.
Auf dem Kontinent ließ man es dann doch schon ein wenig gemächlicher angehen. Der Oberhofzensor des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Baron Gottfried van Swieten, erachtete die Musik Bachs und Händels zu seiner Zeit bereits als ,Alte Musik’.
Fraglos hat er sich – selbst dilettierender Komponist – brennend dafür interessiert. Aber eben doch nur aus akademischen Gründen. Keineswegs war ihm daran gelegen, die ,verstaubten’ Partituren zum Erklingen zu bringen. Und wenn doch, dann in der Klangsprache seiner Zeit.
So bat er keinen Geringeren als Wolfgang Amadeus Mozart, drei ausgewählte Kompositionen Händels in eine aktuelle Klangsprache zu ,modernisieren’, unter anderem den „Messias“. Der dramaturgischen Straffung sind die Kürzungen Mozarts geschuldet. In den Chören, befindet der Komponist Rochlitz, habe Mozart „mit äußerster Delikatesse nichts berührt, was über den Stempel seiner Zeit erhaben war …“, das heißt, er hat den Chorsatz wie bei Händel belassen.
Die meisten Änderungen erfahren die Arien, deren harmonisches Gefüge zum Teil völlig verändert und die in der Form gekürzt wurden, ihre Tempi verändert, teils vollständig transponiert oder auch einer anderen Stimme zugewiesen – oder wie in einem Fall die Arie „Wenn Gott ist für uns“ durch ein Rezitativ ersetzt wurden.
Auf jeden Fall eine nicht alltägliche klangliche Trouvaille!
Quelle und weitere Informationen:
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und im Kulturland:<link http: www.kulturland.rlp.de veranstaltungen v der-messias external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>
www.kulturland.rlp.de/veranstaltungen/v/der-messias/