Die Jury begründet die Entscheidung wie folgt: Wie schon am Oldenburgischen Staatstheater haben Intendant Markus Müller und Chefdramaturg Jörg Vorhaben am Staatstheater Mainz in kurzer Zeit ein Theater der Neugier geschaffen. In außergewöhnlich offenen Strukturen werden hier gegenwärtige Themen, Stoffe, Stücke verhandelt – und das auf eine Weise, die über Produktions- und Erstaufführungsinteressen weit hinausreicht. Dabei wird die Beschäftigung mit Bühnentexten als wesentliche Triebkraft des Theaters verstanden, die sowohl nach innen als auch in die Stadt hinein wirkt. So gibt es regelmäßige hausinterne Lesungen neuer Stücke mit Ensemblemitgliedern ebenso wie Nachinszenierungen von Gegenwartsdramen, in der laufenden Spielzeit u.a. von Wajdi Mouawads Verbrennungen, Ewald Palmetshofers die unverheiratete oder Theresia Walsers Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel.
Zur Jury der Stiftung des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage gehören die Autoren Rebekka Kricheldorf und Marius von Mayenburg, der Komponist Manfred Trojahn, sowie die Bühnenverleger Thomas Maagh (Verlag der Autoren) und Frank Harders-Wuthenow (Boosey & Hawkes).
An dem finanziell und personell kleinsten Staatstheater Deutschlands wird die Befragung dramatischer Texte groß geschrieben.
Die Preisverleihung findet statt am 18. Februar 2016 im Anschluss an die Premiere von Ewald Palmetshofers die unverheiratete (R: Jana Vetten) in der neuen Spielstätte U17 des Staatstheaters Mainz.