Bei einem Vor-Ort-Besuch der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), der vom Leiter der Landesarchäologie, Dr. Dr. Axel von Berg geführt wurde, hat sich Kulturministerin Doris Ahnen zusammen mit kommunalen Vertretern über den herausragenden Fund informiert.
„Diese Entdeckung ist – ohne Übertreibung – eine Sensation. Besonders freut mich, dass wir diesen Fund einem archäologiebegeisterten Bürger zu verdanken haben, und dass die Information darüber sehr schnell an die Experten der Landesarchäologie weitergegeben wurde. Leider ist das – wie wir zuletzt ja beim so genannten Barbarenschatzfund in der Pfalz erfahren mussten – bei weitem nicht immer so. So allerdings wurde und wird die Arbeit der professionellen Archäologen massiv unterstützt. Wir werden uns jetzt intensiv Gedanken über die Konservierung und den Schutz dieses archäologischen Denkmals machen“, sagte Kulturministerin Ahnen.
Landesarchäologe von Berg freut sich: „Aufgrund der Einzigartigkeit der Felsbilder, die zunächst in ihrer guten Erhaltung und der kunstvollen Qualität besteht, aber auch in ihrer geographischen und kulturellen Alleinstellung in Deutschland liegt, gehört dieses frühe Kunstwerk aus der Zeit vor etwa 25.000 Jahren mit zu den wichtigsten archäologischen Entdeckungen der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.“
Die tiefen Gravierungen wurden in der Flachrelieftechnik angefertigt. Sie befinden sich auf einer ca. 1,2 m² großen Schieferfläche und stellen die typische Thematik paläolithischer Kunst dar – die Jagd beziehungsweise die Tierwelt im Umfeld der Künstler. Das Hauptthema wird durch zwei zueinander versetzte, nach links gewandte und rund 0,5 Meter lange Pferde, die im Profil dargestellt sind, dominiert. Die beiden Pferde bilden dabei eine schräge Achse, an der sich andere Tierdarstellungen im Gleichgewicht verteilen. Die Komposition wird zudem durch ein kleines Pferd, das durch eine Rückenlinie eines weiteren Tieres umrahmt wird und auf der anderen Seite der Achse durch ein vollständiges, aber noch unbestimmtes Tier, geprägt. Die enge Beiordnung der Tiere, die aufwändige Herstellungstechnik und auch die gleichen Stil- sowie Gestaltungselemente sprechen für ein geplantes Werk eines frühen steinzeitlichen Künstlers.
Quelle: Text und Bild: GDKE, ZENTRALE VERWALTUNG UND MARKETING