Maike Conway hat für "Corinnes Geheimnis" über 10 Jahre lang ein Mädchen begleitet, das von Geburt an mit HIV infiziert war - ihr "Geheimnis", denn mehr als AIDS fürchten Corinne und vor allem ihre Pflegemutter die soziale Ausgrenzung, wenn die Umgebung von der Krankheit wüsste.
Die Jury lobte den Mut der Regisseurin, auf eigenes Risiko diese Lebensgeschichte so lange zu begleiten und als starken Film umzusetzen: "Maike Conway erzählt nah an den Menschen und lässt ihnen doch Raum, sich zu zeigen und zu entwickeln. Aufwachsen in Deutschland, die Herausforderungen einer Pflegefamilie, die Menschen und ihre Geheimnisse. Nach diesem Film sehen wir die Welt anders. Ein dokumentarischer Glücksfall."
Zusätzlich zum SI STAR vergab die Jury eine lobende Erwähnung an die Berliner Regisseurin Sylke Enders für ihren Spielfilm "Schönefeld Boulevard". "Gerade vor der aktuellen Diskussion um die Freiheit der Frauen", so Jury-Sprecherin Susanne Becker, "ist Sylke Enders' junge und eigenwillige Cindy, die aus jeglichen Rollenklischees fällt und beherzt ihre weiblichen Reize erprobt, eine moderne Heldin, die nicht nur jungen Frauen Mut machen kann."
Der SI STAR wurde während der Berlinale 2016 erstmals an eine Regisseurin für ihre herausragende Regiearbeit verliehen. Der Abend wurde moderiert von Andrea Maurer. Staatssekretärin Heike Raab überreichte die Auszeichnungen. Filmemacherin Tatjana Turanskyi von „Pro Quote Regie“ berichtete zur aktuellen Situation von Regisseurinnen: Frauen sind in der Filmbranche unterrepräsentiert. So lag der Anteil der Regisseurinnen bei Serien, Reihen und Fernsehfilmen im öffentlich-rechtlichen Abendprogramm in den Jahren 2010 bis 2013 bei nur 11%, im Kino bei 22%. Der SI STAR fördert die künstlerischen Ausdrucksformen von Frauen und die Wahrnehmung ihrer Arbeit in der Filmbranche und Öffentlichkeit. "Wir hatten eine so tolle Resonanz, dass wir den SI STAR alle zwei Jahre verleihen wollen" so Jurymitglied und Präsidentin des SI-Clubs Mainz Margrit Stärk.
Nominiert für den SI STAR 2016 waren vier Spielfilme und drei Dokumentarfilme: Kerstin Ahlrich für „Taxi“, Ester Amrami für „Anderswo“, Maike Conway für „Corinnes Geheimnis“, Theresa von Eltz für „4 Könige“, Sylke Enders für „Schönefeld Boulevard“, Carolin Genreith für „Das Golddorf“ und Marie Wilke für „Staatsdiener“.
Zur SI STAR-Jury des SI-Clubs Mainz gehörten die Fernsehjournalistin Dr. Susanne Becker, die Filmautorin und Fernsehjournalistin Bianca Charamsa, die Filmwissenschaftlerin Dominique Henz, die Malerin Christiane Schauder, die Spielfilmeinkäuferin Margrit Stärk, die Leiterin der ZDF-Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ Claudia Tronnier und die Filmemacherin Barbara Trottnow.
Gestiftet wird der SI STAR von den SI-Clubs Mainz, Mainz-Rosengarten, Nahetal, Landau, Cochem, Kaiserslautern, Ingelheim und Koblenz. <link http: www.clubmainz.soroptimist.de external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.clubmainz.soroptimist.de
Das Frauennetzwerk Soroptimist International, das 1921 in den USA gegründet wurde, engagiert sich für Diversity und Chancen von Frauen und Mädchen in der Welt.
Kontakt: Christiane Schauder, Tel.: 0172 61 20 766, <link>mail@christiane-schauder.de