Essen wird "Europäische Kulturhauptstadt 2010"

Die EU-Kommission in Brüssel hat bekannt gegeben, dass sich Essen gegen den Konkurrenten Görlitz durchgesetzt hat. Essen hatte sich stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet beworben. Unter dem Motto "Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel" stand der erfolgreiche Strukturwandel im Mittelpunkt der Bewerbung.

 

Essen hatte sich mit der kulturellen Vielfalt des Ruhrgebiets empfohlen. Die Bewerbung war konzentriert auf die Themen Urbanität, Identität und Integration.

 

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sieht darin eine riesige Chance für die Menschen in Essen und im gesamten Ruhrgebiet: "Ganz Europa wird 2010 auf Essen und das Ruhrgebiet schauen."

 

Inspiration für Europa

 

Wichtig für die europäische Aufmerksamkeit war die Rolle, die hier die Kulturwirtschaft zur Problemlösung von Arbeitslosigkeit, Überalterung und Qualifizierungsmängeln beitragen kann.

 

Der Jury-Vorsitzende Sir Jeremy Isaaks lobte die Bewerbung des Ruhrgebiets mit Essen an der Spitze: "Was Essen uns vorgestellt hat, wird Auswirkungen auf die Fantasiekraft ganz Europas haben."

 

Kulturzentren in alten Zechen

 

Europas Kulturhauptstadt 2010 zu werden, ist eine Bestätigung dafür, dass Essen und die Region seit vielen Jahren Standort wichtiger kultureller Highlights sind. Hier ist eine beispielgebende Kulturlandschaft auf den Grundfesten von Zechen, Kokereien und Stahlwerken entstanden. Der Dreiklang aus Kohle, Gas und Stahl hat offensichtlich die Jury in Brüssel überzeugt.

 

Die Zeche Zollverein mag ebenso ein Pluspunkt gewesen sein wie die grandiose Idee der US-Lichtautorin Jenny Holzer: 1.000 Meter unter der Erde ist eine zweite Stadt in Szene gesetzt worden.

 

Als Grundfinanzierung für das Kulturhauptstadt-Jahr wurden für die Zeit von 2006 bis 2010 insgesamt 48 Millionen Euro veranschlagt. Davon zahlt der Regionalverband Ruhr 12 Millionen Euro, die Stadt Essen 6 Millionen Euro, das Land 12 Millionen Euro und der Bund 9 Millionen Euro. Sponsoren haben 8,5 Millionen Euro zugesagt. Die Finanzierung soll noch durch Erschließung weiterer Quellen auf insgesamt 78 Millionen Euro erhöht werden.

 

Jedes Jahr stellen jeweils ein altes und ein neues Mitgliedsland der EU eine Kulturhauptstadt. Im Jahr 2010 werden dies turnusmäßig eine deutsche und eine ungarische Stadt sein. Für Ungarn machte nach der Entscheidung der Jury die Stadt Pezc das Rennen.

 

Görlitz und Essen waren im vergangenen Jahr aus der deutschen Vorauswahl als Sieger hervorgegangen. Mit der Ernennung Essens ist eine rund dreijährige Vorarbeit des Essener Bewerbungs-Teams erfolgreich zu Ende gegangen. Insgesamt zehn Städte hatten sich beworben.

 

Quelle:

www.bundesregierung.de/-,413.987195/artikel/Essen-wird-Europaeische-Kultur.htm

 

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