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Flucht 2.0 - an odyssey to peace - Ausstellungseröffnung am 1. November in Ingelheim

Sieben Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und Pakistan haben fast ein Jahr an der Ausstellung gearbeitet. Sie zeigt in sechs Stationen – Aufbruch, Marsch, Lager, das Meer, Europa, Ankommen – die persönlichen Fluchterlebnisse der Gruppenmitglieder und wie sie ihre erste Zeit in Ingelheim erlebt haben.

Die Flüchtlinge in Deutschland sehen sich oft der vorwurfsvollen Frage ausgesetzt, warum sie teure Smartphones besitzen. Ein Aspekt der Ausstellung ist daher, deutlich zu machen, wie wichtig neue Medien für die Menschen auf der Flucht sind und auf welche Weise sie genutzt werden. In der Ausstellung werden Handyfotos stark vergrößert präsentiert, die Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Deutschland gemacht haben. Außerdem sind Facebook-Einträge von Flüchtlingen und auch von Schleusern zu sehen. In selbstgedrehten Kurzfilmen erzählen die Gruppenmitglieder persönliche Erfahrungen auf ihrem Weg nach Deutschland. Interaktive Installationen sollen dem Ausstellungsbesucher die Erfahrungen der Flüchtlinge näher bringen. So können die Besucher in einem nachgebauten Flüchtlingsboot Platz nehmen. Zudem zeigen die Projektmitglieder persönliche Dinge, die sie auf ihrer Flucht auf keinen Fall verlieren wollten. Besonders interessant ist auch die letzte Station der Ausstellung, an der die Flüchtlinge sich mit ihren Eindrücken und Gefühlen in der ersten Zeit in Deutschland befassen. Ein Aspekt, der bisher in der gesamten Flüchtlingsdebatte völlig untergegangen ist.

Ziel des Ausstellungsprojekts

Flüchtlinge sind in mehrerer Hinsicht ihrer Stimme beraubt. Weil sie kein Deutsch sprechen, können sie weder ihre Gefühle und Bedürfnisse artikulieren, noch Freundschaften knüpfen. Dazu kommt, dass der lange Arm der Unterdrückerregime, aus denen sie geflohen sind, oft bis in ihre Zufluchtsländer reicht. Flüchtlinge können selbst in Deutschland nicht frei und öffentlich ihre Interessen vertreten oder über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen. Sie müssen fürchten, damit ihre zurückgebliebenen Angehörigen in Gefahr zu bringen. Mit der Ausstellung möchte die Gruppe die Bevölkerung aufklären und Vorurteile abbauen.

Gruppenarbeit:

In der Ausstellungsgruppe gibt es Muslime, orthodoxe Christen und Jesiden. Die sieben Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und Pakistan sprechen drei verschiedene Sprachen – Arabisch, Tigrinia und Englisch. Zur Verständigung wurden sie von zwei Dolmetschern unterstützt. Sie haben alle Exponate der Ausstellung selbst gesammelt, im Internet recherchiert und ausgewählt. In Wochenend-Workshops haben sie gemeinsam die Filme gedreht und mit Unterstützung von zwei Projektleiterinnen das Ausstellungskonzept entwickelt.

Ausstellungseröffnung - "Flucht 2.0 - an odyssey to peace"
Wann: Sonntag, 1. November 2015 um 11.00 Uhr - danach täglich von 11.00 - 19.00 Uhr, am Wochenende 11.00 -18.00 Uhr
Wo: Bahnhofstraße 79 in 55218 Ingelheim


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