Georg-K.-Glaser-Preis 2005 geht an Sandra Hoffmann

Den Georg-K.-Glaser-Preis erhält in diesem Jahr zum ersten Mal eine Frau: die Jury hat sich für die Schriftstellerin Sandra Hoffmann und ihre unveröffentlichte Erzählung "Der Hund" entschieden. Der mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis wird gemeinsam vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur und dem Südwestrundfunk (SWR) verliehen. Der rheinland-pfälzische Kulturminister Professor Dr. E. Jürgen Zöllner wird am 8. September 2005 den Preis gemeinsam mit

SWR-Landessenderdirektor Dr. Uwe Rosenbaum überreichen.

 

Die Jury, der unter anderen die Literaturkritiker Meike Feßmann, Hajo Steinert und Martin Lüdke angehören, hob in der Begründung für ihre Wahl hervor, dass Sandra Hoffmann zu den großen Begabungen unserer jungen deutschen Literatur zählt. Ihre Fähigkeit, Erfahrungen zu machen, zu gestalten und sie in einer bildreichen Sprache auch zu vermitteln, hat sie in ihrer Erzählung "Der Hund" wieder eindrucksvoll bewiesen.

 

Sandra Hoffmann, die in diesem Jahr Stipendiatin im Künstlerhaus Edenkoben in der Pfalz ist, wurde 1967 in Laupheim in Oberschwaben geboren und lebt in Tübingen. Nach einer Ausbildung als Jugend- und Heimerzieherin arbeitete sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Anschließend studierte sie Literaturwissenschaft, Mediävistik und Italianistik und war Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Tübingen. Ihr 2002 erschienener Debütband "Schwimmen gegen blond", eine Erzählung in zweiundfünfzig Tagen, wurde für seine eindringlichen und zugleich komischen "Miniaturen der Traurigkeit" gelobt. Mit dem Roman "Den Himmel zu Füßen" (2004) zeigte sie erneut die Bildkraft ihrer Sprache und setzte sich endgültig als wichtige Stimme in der deutschen Gegenwartsliteratur durch.

 

Die Verleihung des Georg-K.-Glaser-Preises an Sandra Hoffmann findet im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, dem 8. September 2005, um 19 Uhr, während des Literaturfestes "Literatur im Foyer extra", im SWR in Mainz statt. Dabei wird auch über die Vergabe des Förderpreises entschieden. Für diesen Wettbewerb sind von der Jury ausgewählt worden: Dietmar Gaumann, Sarah Alina Grosz und Sabine Schiffner.

 

Der Preis ist nach dem 1910 im rheinhessischen Guntersblum geborenen und 1995 in Paris gestorbenen Autor Georg K. Glaser benannt. Letzte Preisträger waren Hanns-Josef Ortheil (2004), Wolfgang Schömel (2003) und Thomas Lehr (2002).

 

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