Denn ohne deren Einsatz wäre dies nicht möglich gewesen.“ Da einige der Projekte, die für 2020 geplant waren, nach 2021 verschoben werden konnten, heißt das Motto auch im kommenden Jahr noch einmal „Kompass Europa: Nordlichter“. Als der Minister Anfang März das Programm des Kultursommers 2020 vorstellte, herrschte große Vorfreude: Etwa die Hälfte der insgesamt ca. 200 geförderten Projekte widmete sich dem aktuellen Motto „Kompass Europa: Nordlichter“, viele hatten Künstlerinnen und Künstler aus den Skandinavischen und Baltischen Ländern oder Island eingeladen oder planten Originalkunstwerke auszustellen. Nur wenige Tage später lauteten die brennenden Fragen: Können in den nächsten Monaten überhaupt Kulturveranstaltungen mit Publikum stattfinden? Können Künstlerinnen und Künstler reisen? Und ab wann wird was wieder möglich sein?
Schon im März konnte der Kultursommer den Veranstaltern ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen: Terminverschiebung bis in den Dezember, inhaltliche Anpassung, andere Veranstaltungsorte oder auch die teilweise oder vollständige Digitalisierung der Kulturangebote. All das machte möglich, dass immerhin fast der ursprünglich geplanten Projekte realisiert werden konnten – und auch noch können. Die Reihen „Westerwälder Literaturtage“, „Gegen den Strom“ an der Lahn, „Philosophien des Glücks in Dänemark und Deutschland“ im Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen, Palatia Jazz mit einigen Konzerten in der Speyerer Gedächtsniskirche und andere werden nun bis in den Spätherbst Veranstaltungen anbieten, manche Ausstellungen gehen sogar darüber hinaus.
Durch Absagen freigewordene Mittel wurden kurzfristig umverteilt. Insgesamt konnte alleine der Kultursommer dadurch drei Dutzend zusätzliche Projekte fördern. „Manche Veranstalter konnten ihre Angebote spontan den Gegebenheiten anpassen und haben neue Kulturangebote initiiert, die wir gerne unterstützt haben“, so Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer des Kultursommers. Zunächst rein digital, dann die geplanten Ausstellungen, dann „Live im Autokino“-Projekte ab Mitte Mai, denen ab Mitte Juni auch wieder Indoor- und Open-Air-Veranstaltungen folgten. Die Förderungen einiger Projekte wurden aufgestockt, damit sie – unter veränderten Bedingungen – stattfinden konnten. So bot z.B. Michael Kötz mit Open-Air-Vorführungen ein kräftiges Lebenszeichen der Filmfestspiele Ludwigshafen: Täglich liefen drei Vorstellungen für maximal je 350 Besucher; 15.000 kamen insgesamt.
Im Rahmen dieses Kultursommers haben einige Festivals bereits auf hybride Formate umgestellt oder andere Formate entwickelt. Die zweiten „Heimat-Europa Filmfestspiele“ in Simmern fanden als Autokinofestival und Open Air statt und hatten erfreuliche 4600 Gäste in vier Wochen. Das Internationale Musikfestival Koblenz IMUKO, das Festival Grenzenlos Kultur in Mainz, das Lahnsteiner Bluesfestival und einige Veranstaltungen der Westerwälder Literaturtage im KulturWerk Wissen wurden und werden als Hybridveranstaltungen angeboten, und auch kleinere Veranstalter haben sich die Technik zunutze gemacht. Mit einem fahrenden Musikzimmer, Klang- und Rauminszenierungen sowie Konzert- und Weingenüssen für die eigenen vier Wände setzte sich das Mosel Musikfestival im August „in Bewegung“ und „Bingen swingt! auf Bestellung“ hat seine Fans ebenfalls zuhause besucht.
„Natürlich werden nicht nur ausgefallene Projekte nachgeholt“, so Kulturminister Wolf, „sondern es wird auch neue Projekte geben.“ Bis zum 31. Oktober kann die Kulturszene des Landes noch ihre Anträge stellen um eine Förderung zu erhalten und damit Teil des Kultursommers 2021 zu werden. Mehr zum Kultursommer Rheinland-Pfalz unter <link http: www.kultursommer.de external-link-new-window>www.kultursommer.de