Künstlerhaus Edenkoben
Das Künstlerhaus Edenkoben wurde 1987 vom Kultusministerium Rheinland-Pfalz zur Förderung von Kunst und Kultur gegründet und zunächst im Herrenhaus Edenkoben untergebracht.
1995 erwarb die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur die Bergelmühle und baute sie zu einem Ort der Literatur und der Kunst um. Das Haus wurde in seiner wechselvollen Geschichte vielfältig genutzt: 1837 als Getreidemühle erbaut, war es Kurhaus, Gartenwirtschaft und Weingut. Nach einer umfangreichen Sanierung zog das Künstlerhaus im Frühjahr 1997 in die Bergelmühle ein. Von Weinbergen umgeben und am Fuße der Haardt gelegen, bietet sich hier dem Besucher der Blick in die Rheinebene bis zu den Ausläufern des Odenwalds, zur Villa Ludwigshöhe und zum Hambacher Schloss.
Zum Künstlerhaus Edenkoben gehören heute das historische Haupthaus, mehrere Ateliergebäude mit Weinkeller, ein neuer Veranstaltungssaal sowie ein südwestlich gelegener Garten mit Streuobstwiese. Insgesamt sind vier Wohnungen, fünf Gästezimmer, zwei Ateliers, ein Kaminzimmer sowie die Verwaltung mit Bibliothek vorhanden.
Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2021
Nachdem die Jury des Arno-Reinfrank-Literaturpreises nicht wie geplant im März 2020 zusammentreten konnte, war Anfang November 2020 dann doch ein persönliches Treffen unter dem Vorsitz von Jeanette Koch-Reinfrank, der Witwe des Schriftstellers und Stifterin des nach ihm benannten Preises, möglich. Bei dieser Sitzung entschied man sich für Tijan Sila und seinen Roman "Die Fahne der Wünsche".
Der in dem fiktiven Crocutanien am Rande Europas angesiedelte Roman ist eine hintersinnige Schilderung der Erlebnisse des Radrennfahrers Ambrosio, der in dem totalitär regierten Land zu reüssieren versucht. Zwischen Anpassung und Aufmüpfigkeit gelingt es ihm, sich eher duldsam als oppositionell durchzulavieren. Außer im Sport findet Ambrosio Vergnügen im Flippern, das schließlich auch verboten wird, wie zuvor Alkohol und freie Liebe.
Man denkt an Diktaturen des nahen oder fernen Ostens und vergisst darüber, dass man auch in westlichen Gesellschaften Alkoholverbot und Prüderie kannte, dass Flippern tatsächlich zuerst in den USA über dreißig Jahre lang wegen Gefährdung der Sittlichkeit der Jugend verboten war. Man muss in diesem Roman zwischen den Zeilen lesen können.
Das Urteil der Jury: „Die Fahne der Wünsche" ist ein kluger literarischer Kommentar zu patriarchalischer Ordnung bzw. Unordnung und dabei eine höchst unterhaltsame Lektüre.“
Hans Thill, künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Edenkoben, moderiert die Veranstaltung.
Eintritt: 7 Euro/4 Euro (ermäßigt für Schüler*innen und Student*innen)
Die Veranstaltung wird im Rahmen der Autorenförderung durch das Projekt „Neustart Kultur“ des Deutschen Literaturfonds gefördert.
Bei dieser Veranstaltungen gilt die 2 G-Regel!
Quelle und weitere Informationen: <link https: www.kuenstlerhaus-edenkoben.de external-link-new-window>www.kuenstlerhaus-edenkoben.de