Kulturstaatssekretär Härtel: Denkschrift reflektiert Fortschritt der archäologischen Wissenschaft und Praxis

Nach über 30 Jahren hat die Archäologische Trier-Kommission heute ihre zweite Denkschrift mit dem Titel "Rettet das archäologische Erbe in Trier" der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Roland Härtel, sagte bei der Präsentation im Rheinischen Landesmuseum Trier: "Die Denkschrift, die uns hier gezeigt wird, spiegelt das Fortschreiten der archäologischen Wissenschaft und Praxis wider." Es gehe nicht mehr allein um das steinerne römische Erbe, wie in der Schrift aus dem Jahr 1972. An die Seite klassischer Disziplinen träten immer stärker die angewandten Naturwissenschaften.

 

Die neue Denkschrift der Trier-Kommission sei in jahrelanger Vorarbeit entstanden, betonte Härtel. Sie ziehe Bilanz aus 33 Jahren archäologischer und denkmalpflegerischer Tätigkeit und nenne künftige Aufgaben. Zugleich gebe sie den aktuellsten Überblick aller römischen Denkmäler in Trier.

 

Die archäologische Trier-Kommission berät die Denkmalschutz- und -fachbehörden des Landes, der Stadt und der Kirche bei Fragen der wissenschaftlichen Erforschung, Publikation und Präsentation des archäologischen Erbes Triers, das zu großen Teilen 1986 als Welterbestätte der UNESCO anerkannt wurde. Der Kommission gehören renommierte Fachleute aus Museen, Hochschulen und Denkmalämtern aus ganz Deutschland an.

 

In seiner Rede warnte der Staatssekretär vor einer Zerstörung archäologischer Funde und unwiederbringlicher geschichtlicher Archivalien. "Es ist naiv zu glauben, wir könnten in einer solchen lebendigen und dynamischen Stadt den römischen Kern Triers als großflächige Tabuzone vor jeglichem Eingriff in den Boden bewahren. Umso notwendiger ist es, jeden Eingriff nach dem Abkommen zum Schutz archäologischen Erbes durchzuführen, zu dokumentieren und publizieren", hob Härtel hervor. Dieses Abkommen habe die Bundesrepublik Deutschland 1992 ratifiziert. Rheinland-Pfalz stehe zu dieser Verpflichtung. Vieles sei noch aus den vergangenen Jahrzehnten aufzuarbeiten. "Ich denke, dass die große Konstantin-Ausstellung im Jahr 2007 für das Land Anstoß sein wird, sich noch stärker der Erforschung des archäologischen Erbes in Trier zu widmen."

 

Die Denkschrift der Archäologischen Trier-Kommission "Rettet das archäologische Erbe in Trier" ist in der Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier erschienen und im Buchhandel für 18 Euro erhältlich.

 

Teilen

Zurück