Kulturstaatssekretär Härtel: Neue Veranstaltungsreihe "Kunst live" im Schloss Balmoral zeigt außergewöhnlichen Film "Tod in Tehe

Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe "Kunst live" hat das Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems in der vergangenen Woche den Film des freien Regisseurs und Autors Thomas Giefer "Tod in Teheran" gezeigt. Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Roland Härtel, sagte anlässlich der Filmpräsentation: "Ich freue mich, dass es gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung gelungen ist, diesen außergewöhnlichen, vom Westdeutschen Rundfunk in Auftrag gegebenen Film, hier in Bad Ems zu zeigen."

 

Der Film "Tod in Teheran" schildert den feigen Mordanschlag auf das iranische Ehepaar Forouhar, das lange Jahre gemeinsam in der Oppositionsbewegung im Iran gearbeitet hat und am 21. November 1998 im eigenen Haus dem Attentat zum Opfer fiel. Thomas Giefer hat die Forouhars noch kurz vor ihrer Ermordung in Teheran getroffen und sie als Letzter interviewt. "Daraus ist ein eindrucksvoller Film geworden, der als Testament ihrer lebenslangen politischen Arbeit anzusehen ist", hob Härtel hervor. Genauso akribisch rekonstruiere der Film die haarsträubenden Details dieses politisch und religiös motivierten Mordes.

 

Dieses filmische Vermächtnis begleitet die Tochter des Ehepaars, Parastou Forou-har, bei ihrer Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Das Verbrechen an ihren Eltern bestimme ihr Leben und ihren Alltag anders als die politischen Aktivitäten. "Ich hoffe, dass ihr Engagement und das vieler anderer mutiger Menschen im Iran bald erfolgreich ist und politische Unterdrückung und religiöser Fanatismus ein Ende finden", unterstrich Härtel.

 

Parastou Forouhar wurde 1962 in Teheran geboren. Seit 1991 lebt und arbeitet sie in Deutschland. Mit 19 Jahren entschloss sie sich, als Sanitäterin an der Front zu arbeiten. Später begann sie ihr Kunststudium in Teheran, danach ein Aufbaustudium in Deutschland, um sich neuen Einflüssen auszusetzen. Seither ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

 

Thomas Giefer, geboren 1944, studierte ab 1964 Publizistik und Literatur. Seit 1974 arbeitet er als Kameramann, Regisseur und Produzent, vornehmlich fürs Fernsehen. Seine Schwerpunkte bilden Auslandsberichte und Reportagen aus dem Iran, Irak, Kurdistan, Pakistan, Afghanistan, Afrika und Lateinamerika. Darüber hinaus ist er auch als freier Autor bekannt und veröffentlichte die Bücher "Die Rattenlinie" und "Tod auf Bestellung".

 

Die Veranstaltungsreihe "Kunst live" ist ein Kooperationsprojekt ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral. "Die Idee, die 'Ehemaligen' mit einem Vortrag, einer Performance oder einer Filmvorführung weiterhin in die Aktivitäten des Künstlerhauses einzubinden, ist hervorragend", betonte Härtel. Sie bringe Gewinn für die aktuellen Stipendiaten genauso wie für die weitere Positionierung des Künstlerhauses selbst.

 

Nähere Hinweise zu den einzelnen Veranstaltungen bietet die Internetseite der Ein-richtung unter www.balmoral.de

 

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