Erstmals können in Deutschland nicht nur ausgewählte Archivalien und Findmittel historisch Interessierten in aller Welt zur Verfügung gestellt werden, sondern eine komplette Archivdatenbank mit allen frei zugänglichen Verzeichnungsinformationen sowie anhängenden Bild- und Textdokumenten. Roland Härtel, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, stellte heute in Koblenz die neue Internet-Archivdatenbank der rheinland-pfälzischen Landesarchivverwaltung der Öffentlichkeit vor. "Damit leistet die Verwaltung einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der landesgeschichtlichen Forschung und profiliert sich erneut als ein modernes kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen, das die Wünsche und Bedürfnisse seiner Nutzer ernst nimmt", sagte Härtel in seiner Rede.
Archive wie die in Koblenz und Speyer verwahrten die geschichtlichen Denkmäler des Landes Rheinland-Pfalz aus über 1.200 Jahren. Deren Erschließung und Zugänglichmachung erfolge seit 1995 über eine Archivdatenbank, die derzeit knapp eine Million Archivalien verzeichne. Sie erfasse und ordne Urkunden, Akten, Fotos, Karten und Pläne und ermögliche eine umfangreiche Recherche, unterstrich Härtel.
Unabhängig von Ort und Zeit könnten sich Heimatkundler, Ahnenforscher und Wissenschaftler über die reichhaltigen Schätze der beiden Landesarchive in Koblenz und Speyer informieren, denn von dem neuen Angebot profitiere nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Kultureinrichtungen. Sie könnten sich schnell und kostengünstig die in beiden Häusern verwahrten Archivalien verschaffen.
Auf Grund der großen Menge der in den Archiven verwahrten Dokumente haben sich die Archivverwaltungen des Bundes und der Länder bislang darauf beschränkt, nur ausgewählte Archivalien und Bestände über das Internet zugänglich zu machen.
"Die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz hat dagegen konsequent einen anderen Weg beschritten und von Anfang an darauf hingewirkt, die gesamte Archivdatenbank den Menschen zur Verfügung zu stellen", hob Härtel hervor.
Selbstverständlich gebe es auch Grenzen der Verfügbarkeit. Gesperrte Unterlagen stünden nicht online zur Verfügung und auch einer missbräuchlichen Nutzung von Fotos würde durch die Implementierung durch das Wasserzeichen vorgebeugt, sagte der Kulturstaatssekretär.
Als eine der ersten Archivverwaltungen des Bundes und der Länder hatte die Landesarchivverwaltung 1999 ihr vielfältiges Informationsangebot einem weltweiten Nutzerkreis zugänglich gemacht. Härtel: "Auch heute beschreitet die Einrichtung wieder Neuland in der Aufbereitung und Präsentation archivischer Informationen. Ich gratuliere ihr zu diesem wegweisenden Schritt und wünsche dem Projekt gutes Gelingen und eine hohe Akzeptanz."
Nähere Informationen über die neue Archivdatenbank gibt es im Internet auf der Homepage der Landesarchivverwaltung unter www.landeshauptarchiv.de