Kulturstaatssekretär Härtel verabschiedete Direktor des Landesdenkmalamtes in den Ruhestand

Roland Härtel, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, hat in Mainz den langjährigen Direktor des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Denkmalpflege, Professor Dr. Wolfgang Brönner, in den Ruhestand verabschiedet. In seiner Rede würdigte Härtel die außergewöhnlichen und umfangreichen Leistungen Brönners für die Denkmalpflege im Lande. "Die wissenschaftliche Durchdringung der Denkmalpflege ist nur einer von vielen Aspekten, die einem einfallen, wenn von Ihrem Wirken in Rheinland-Pfalz die Rede ist", sagte der Staatssekretär.

 

Brönner habe sich immer als Leiter eines Landesamtes für Denkmalpflege verstanden, das sowohl Bau- und Kunstdenkmalpflege, als auch Archäologische Denkmalpflege und die Schlösserverwaltung umfasse, freute sich Härtel. "Sie haben erreicht, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit dem Römertheater in Mainz erstmals ein archäologisches Objekt förderte und Sie haben sich bei der Kulturstiftung des Landes für die Unterstützung archäologischer Projekte, wie etwa das Orpheusmosaik in Mainz oder die Fürstengräber in Worms, eingesetzt."

 

Der Staatssekretär würdigte Brönner als einen Menschen, der wisse, dass Denkmalschutz und -pflege in ein Geflecht politisch-gesellschaftlicher Vorstellungen, Bedingungen und Entscheidungen eingebunden seien. "Sie haben den politischen Dialog immer gepflegt, den Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern gesucht und unermüdlich deutlich gemacht, dass das Landesdenkmalamt ein verlässlicher Partner in Entscheidungsprozessen ist", sagte Härtel. Das Verhältnis zwischen der Fachbehörde und dem Kulturministerium sei heute durch Offenheit und gute Zusammenarbeit geprägt.

 

In einer ganzen Reihe von Fachtagungen habe Professor Dr. Wolfgang Brönner zur fachlichen Vertiefung der Arbeit des Landesamtes für Denkmalpflege beigetragen. "Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der von Ihnen geleiteten Behörde wäre die Anerkennung des Oberen Mittelrheintals als UNESCO-Welterbe nicht erfolgreich gewesen; Ihre monumentale Dokumentation der Kulturlandschaft hat dazu maßgeblich beigetragen und bundesweit Maßstäbe gesetzt", unterstrich Härtel.

 

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation, die auch die Denkmalpflege nicht unberührt lasse, habe Brönner das Feld der Öffentlichkeitsarbeit als Kernaufgabe seiner Fachbehörde verstanden. Der Tag des offenen Denkmals sei unter ihm zum meist besuchten Ereignis des Kultursommers avanciert und aus dem Kulturkalender des Landes nicht mehr wegzudenken, hob Härtel hervor.

 

"Dass wir in Rheinland-Pfalz über 400 Vereine haben, die sich in unterschiedlich intensiver Form der Erhaltung und Pflege von Denkmälern widmen und die Entwicklung der Verwaltung staatlicher Schlösser bis hin zur heutigen Landeseinrichtung "Burgen, Schlösser, Altertümer", ist Ihrem Engagement zu verdanken." Dass sich auch eine Fachbehörde veränderten politischen Zielsetzungen anpassen müsse, habe Brönner bejaht und sich an bundesweit geführten Grundsatzdiskussionen beteiligt.

 

Professor Dr. Wolfgang Brönner wurde am 17. November 1940 in Berlin geboren. Er studierte in Würzburg, Lausanne und Bonn Jura, Kunstgeschichte in Bonn und promovierte über die französische Architekturtheorie des 17. Jahrhunderts. Der Kontakt zur Wissenschaft ist in seinem Berufsleben nie abgerissen; seit 1974 hatte Brönner Lehraufträge an den Universitäten Bremen, Köln, Bonn und anschließend auch in Mainz wahrgenommen. 1999 verlieh ihm Wissenschaftsminister Zöllner auf Vorschlag des Präsidenten der Uni Mainz die Bezeichnung "außerplanmäßiger Professor". Im September 1991 wurde er zum Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege Mainz ernannt.

 

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