| Restaurierung

Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck: „Solidarität bei Restaurierung von Kulturgütern im Ahrtal ist ungebrochen“

Kulturstaatsekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck konnte sich heute im Erkenbert-Museum in Frankenthal von der Solidarität bei der Rettung von Kulturgütern des Ahrtals einen Eindruck verschaffen.
Frontansicht des Erkenbert-Museums Frankenthal ©Pressestelle Frankenthal
Frontansicht des Erkenbert-Museums Frankenthal ©Pressestelle Frankenthal

„Die Museumsleitung des Erkenbert-Museums hat die Übernahme der Restaurierung einiger Objekte aus dem Museum im Ahrtal angeregt und der Stadtvorstand und Ältestenrat haben hierzu ihre Genehmigung erteilt. Das ist keinesfalls selbstverständlich und ich möchte Ihnen hier in Frankenthal, die sie dies möglich machen, sehr herzlich danken. Danken möchte ich insbesondere auch Bettina Scheeder und Dr. Elisabeth Dühr vom Museumsverband Rheinland-Pfalz, ohne deren Netzwerk und großes Engagement diese Hilfen nicht funktioniert hätten“, erklärte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck. 

Die sieben Gemälde, die gerade in Frankenthal restauriert werden, sind zum Teil über hundert Jahre alt. „Es ist gut zu wissen, dass diese Gemälde, die heute in Ihre Obhut zur Restaurierung gegeben werden hier in Frankenthal eine sichere Möglichkeit der Unterbringung und konservatorische adäquaten Aufbewahrung finden, solange es in Ahrweiler diese Möglichkeit eben noch nicht wieder gibt“, sagte Hardeck.

Das Erkenbert-Museum in Frankenthal wird sieben Gemälden, die bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal schwer beschädigt wurden, restaurieren. Die Restaurierungsarbeiten werden von Joanna Bella, der Gemälderestauratorin am Erkenbert-Museum, übernommen. Die Dauer der Restaurierung wird sich aus der Begutachtung der Arbeiten und der Erstellung eines Restaurierungskonzeptes ergeben. Bei vier Gemälden handelt es sich um Werke von Künstler, die aus der Gegend von Ahrweiler und der Eifel stammten. 

Informationen zu den Künstlerinnen und Künstler sowie ihrer Werke:
Bernhard Müller-Feyen (1931-2004)
Kurgarten Bad Neuenahr, 1959.
Der Maler und Bildhauer Bernhard Müller-Feyen stammt aus Adenau in der Eifel. Das Gemälde ist Teil seiner malerischen Werkphase. Zentrales Motiv ist der farbenprächtige Kurpark des Heilbades Neuenahr im sommerlichen Licht des Jahres 1959. 

Pitt Kreuzberg (1888-1966)
Ohne Titel
Petri Fischzug
Der Maler Pitt Kreuzberg stammt aus Ahrweiler und verstarb an seinem langjährigen Wohnort in Schalkenmehren. Zeit seines Lebens war er ein Querdenker und Suchender nach den Geheimnissen des Lebens. Zu seinem künstlerischen Nachlass zählen unverwechselbare Porträts der Eifellandschaft und ihrer Menschen, die durchdrungen sind vom tiefen Glauben an eine Dynamik der Dinge und einen ewigen Naturkreislauf. Das Gemälde „Ohne Titel“ und „Petri Fischzug“ sind typische Arbeiten des Spätwerks des Künstlers Ende der 1950er Jahre. 

Carl Weisgerber (1891-1968)
Förster im Wald (Öl auf Leinwand)
Carl Weisgerber wurde in Ahrweiler geboren und begann schon früh Tiere zu zeichnen und zu präparieren. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann er 1919 sein Studium der Landschafts- und Tiermalerei bei Prof. Max Clarenbach an der Düsseldorfer Malerschule. Zu Lebzeiten besaß Weisgerber in Düsseldorf, der Region Niederrhein und der Ahreifel große Beliebtheit. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die großformatigen Eifelpanoramen und Motive des Düsseldorfer Hofgartens. 

Grete Willers (1883-1977)
Schloss Kreuzberg (Öl auf Leinwand, 1915)Grete Willers wurde am 30.07.1883 in Oldenburg geboren. Nach dem Studium der Malerei in Düsseldorf, München und Paris gehört sie u.a. zu den frühen Mitgliedern im „Jungen Rheinland“ in Düsseldorf. 1921 studierte sie am Bauhaus in Weimar bei Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Gertrud Grunow, Walter Gropius, Paul Klee und Wassily Kandinsky und widmete sich seit dieser Zeit der Tapisserie. In Dessau hielt sie sich 1927 in der Versuchswerkstatt auf, 1928 wechselte sie als Leiterin der Webereiklasse an die Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Das Ahrtal besuchte Grete Willers 1915, nachdem sie ihr Studium in Paris wegen dem Beginn des Ersten Weltkrieges aufgeben musste. 
Hinzu kommen zwei Arbeiten aus dem Atelier einer Karlsruher Restauratorin - eines davon von Ernst Kley, dem Mitgründer der Are-Künstlergilde e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler.

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