In der Reihe "Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz - Forschungsberichte" ist nun der siebte Band erschienen. Er widmet sich der Apollinariskirche in Remagen. "Die zwischen 1839 und 1843 erbaute Wallfahrtskirche ist zweifellos der prominenteste neugotische Sakralbau am Rhein. Die Apollinariskriche gehört zu denjenigen Kulturdenkmälern, die die enge Verknüpfung des Mittelrheintals mit dem Geist der Romantik spüren lassen", sagte Roland Härtel, Staatssekretär für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, als er das Buch heute in Mainz vorstellte.
"Obwohl der nationale und internationale Rang des Gesamtkunstwerkes Apollinariskirche unbestritten ist, fehlte bisher eine wissenschaftliche Untersuchung über den Bau und die Ausstattung", hob Härtel hervor. Erst durch die seit 1986 betriebenen Bauarbeiten habe sich die Möglichkeit zu umfangreichen wissenschaftlichen Forschungen und Dokumentationen ergeben.
Für den Bericht seien erstmals Bauakten und Vorplanungen für die Kirche aus dem Privatarchiv des Eigentümers Franz-Hermann Freiherr von Fürstenberg bei der Rheinischen Archivberatungsstelle Brauweiler ausgewertet worden.
Auch die berühmten Fresken seien näher untersucht worden. Mit erheblichem Aufwand des Landesamtes für Denkmalpflege seien Farbaufnahmen aller Fresken entstanden, die durch den jetzt vorgestellten Band einem breiten Publikum zugänglich gemacht würden. Für den Staatssekretär ist dieser Aufwand sachlich gerechtfertigt. Die Ausmalung der Apollinariskirche stelle schließlich nach Einschätzung von Experten den besterhaltenen und größten Zyklus nazarenischer Wandmalerei in Rheinland-Pfalz, vielleicht sogar in ganz Deutschland dar.
Härtel dankte in seiner Rede allen Beteiligten, die am Zustandekommen des neuen Forschungsbandes mitgewirkt haben. "Der vorliegende Bericht gilt als beispielhaft für die Bemühungen des Landesamtes für Denkmalpflege, bedeutende Restaurierungen durch umfangreiche Quellenforschungen zu begleiten und die Ergebnisse mit Hilfe wissenschaftlicher Publikationen der Öffentlichkeit vorzustellen", sagte der Staatssekretär. Damit komme die Behörde ihrer gesetzlichen Aufgabe nach, Kulturdenkmäler nicht nur systematisch aufzunehmen und wissenschaftlich auszuwerten, sondern auch das Verständnis der Öffentlichkeit für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zu fördern.
"Jede und jeder, der ein vertieftes Interesse am romantischen Mittelrheintal hat, wird an den heute vorgelegten Studien über die Apollinariskirche, ihre Architektur, Malereien und über die Bemühungen, dieses Gesamtkunstwerk für die Nachwelt zu erhalten, nicht vorüber gehen können."
Info
"Die Apollinariskirche in Remagen". Mit Beiträgen von Wolfgang Brönner, Paul-Georg Custodis, Herbert Dellwing, Wolfgang Franz, Klaus Häfner, Dieter Kastner, Franz Ronig, Barbara Schock-Werner, Eduard Sebald und Arnold Wolff = Forschungsberichte zur Denkmalpflege, Band 7, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 2005. ISBN 3-88462-201-3. 246 Seiten mit 209 größtenteils farbigen Abbildungen, ist ab sofort in allen Buchhandlungen für
39 Euro erhältlich.