Das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek hat jetzt einige herausragende handgeschriebene Reisetagebücher aus dem 19. Jahrhundert digitalisiert und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wer Interesse hat kann über das rheinland-pfälzische Digitalisierungsportal dilibri (<link http: www.dilibri.de external-link-new-window>www.dilibri.de) fündig werden.Die historischen Reisetagebücher entsprechen in ihrem Aufbau und Inhalt einem normalen Tagebuch. Neben Erlebnissen und Eindrücken auf der Reise werden auch die Gefühle und Stimmungen der Schreiberinnen und Schreiber deutlich. In den präsentierten Quellen wurden die einzelnen Einträge sehr ausführlich und detailliert verfasst und sie enthalten eine starke persönliche Note. Häufig ergänzen handkolorierte Zeichnungen der Verfasser die Ausführungen und illustrieren die Landschaft.
Der in Koblenz geboren Karl Heinrich Zentner (1830-1896) zum Beispiel beschreibt in seinem Tagebuch meist kürzere Reisen und Ausflüge von Koblenz nach Andernach, Remagen, der Burg Eltz, Bad Soden, Köln, und Niederwald. Allerdings sind in den Aufzeichnungen ebenso eine Reise als Student nach Schwaben sowie zwei größere Reisen zur Weltausstellung 1851 nach London und nach Ostdeutschland mit Besuchen in Magdeburg, Leipzig, Potsdam und Berlin enthalten.
Auch Tagebücher englischer und französischer Reisender finden sich jetzt im Netz: Als Beispiel sei genannt das Tagebuch des Reverend Julian, Kaplan in Koblenz, während seiner Rheinreise von September bis Dezember 1855. Es enthält zahlreiche Ansichten von Mainz, Homburg, Frankfurt, Koblenz, Neuwied sowie Landschaftsdarstellungen des Rhein- und des Ahrtals.