| Auszeichnung

Medaille für Bruno Ganz

Für seine Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Schauspieler Bruno Ganz mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Rund 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch Schülerinnen und Schüler aus Mainzer, Niersteiner und Nackenheimer Schulen nahmen an der Feierstunde im Mainzer Staatstheater teil.
Malu Dreyer verleiht die Zuckmayer-Medaille an Bruno Ganz

Bei der 36. Verleihung konnte die Ministerpräsidentin auch die früheren Preisträger - Günther Fleckenstein, Fred Oberhauser, Mirjam Pressler, Wolf von Lojewski, Thomas Brussig, und Volker Schlöndorff - begrüßen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte den diesjährigen Preisträger Bruno Ganz als Ausnahmeschauspieler, der seit Jahrzehnten in einer eigenen künstlerischen Kategorie wirke. „Mit seiner Ausdrucksfähigkeit erzielt er eine ganz besondere Wirkung und verleiht seiner Darstellung eine hohe Glaubwürdigkeit. Er ist frei von jeglicher Oberflächlichkeit und ein Maßstab für Schauspielkunst“, so die Ministerpräsidentin.
Sie blickte auf seine Stationen auf allen großen Theaterbühnen und den Beginn einer außergewöhnlichen Kinokarriere zurück. „Dazu gehören große Filme wie ‚Der Himmel über Berlin‘, ‚Brot und Tulpen‘ oder ‚Der Untergang‘“, sagte die Ministerpräsidentin. Sowohl im Theater wie auch im Kino habe Bruno Ganz mit den größten Regisseuren dieser Zeit zusammen gearbeitet und viele renommierte Auszeichnungen erhalten.
Dabei müsse natürlich der ihm von Joseph Meinrad 1996 vermachte Iffland-Ring genannt werden, eine Auszeichnung, die dem jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters auf Lebenszeit verliehen werde.

„Die Carl-Zuckmayer-Medaille verleiht das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 in Erinnerung an den großen Dramatiker und Schriftsteller, dessen Stücke zu Meilensteinen der Literatur und des Theaters avancierten. Wie aktuell sein Gedanke vom Rhein als Völkermühle Europas aus dem Drama ‚Des Teufels General‘ ist, erleben wir immer noch oder wieder angesichts der Debatte um eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands“, so die Ministerpräsidentin. Der Rhein als „Kelter Europas“, wo Menschen sich begegnen und vermischen und daraus Neues und Fruchtbares entsteht, dieses Plädoyer Zuckmayers für eine offene Gesellschaft sei klar, emotional und eindringlich. „In Zeiten von Pegida hat dies eine ganz besondere Aktualität“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Sie erinnerte an die besondere Beziehung von Carl Zuckmayer zum rheinhessischen Wein. Deshalb sei es gute Tradition, dass die Verleihung mit einem Fass Wein verbunden sei. Zu der Auszeichnung gehöre auch eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte dem Dramaturgen und Theaterhistoriker Professor Klaus Völker, der als exzellenter Kenner des Metiers die Laudatio auf Bruno Ganz hielt. Er war leitender Dramaturg an Theatern in Zürich und Basel, ist Professor für Theatergeschichte und Dramaturgie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ sowie Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Er hat die schauspielerische Karriere von Bruno Ganz unmittelbar miterlebt und ist ihm auch persönlich verbunden.

Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit 1979 sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014).

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