Mit grafischem Nachlass Slevogts ist Werk komplett

Mit dem jetzigen Ankauf ist es gelungen, die Slevogt-Sammlung des Landes zu komplettieren und somit den gesamten Nachlass des Künstlers für die Öffentlichkeit und die Wissenschaft zu sichern.
Slevogt, Selbstbildnis um 1899, © Ursula Rudischer, GDKE RLP

Dieser Ankauf umfasst über 2.000 Zeichnungen: Skizzen, Studien und Porträts. Hinzu kommen 4.000 Radierungen und Lithographien sowie Künstlerbücher und Grafikmappen. Dieses enorme Slevogt-Archiv ergänzt den schriftlichen Nachlass, sodass mit beiden zusammen aus wissenschaftlicher Sicht noch viel Neues über Slevogt und seine Zeit, vor allem über die Ausbildung von Künstlern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und über den allgemeinen Bildungshorizont von Künstlern der damaligen Zeit zu erfahren sein wird.

„Max Slevogt, der zusammen mit Max Liebermann und Lovis Corinth den deutschen Impressionismus geprägt hat wie kaum ein anderer, ist aufs Engste mit dem Land verbunden. Er hat mit seinem Schaffen die Pfalz weltweit bekannt gemacht. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat es schon immer als eine große Verpflichtung angesehen, den Nachlass dieses bedeutenden Künstlers zu sichern und zu erhalten. Nachdem das Land bereits 1971 insgesamt 121 Gemälde aus Max Slevogts Erbe erworben hatte und im Jahr 2011 den umfangreichen schriftlichen Nachlass ankaufen konnte, sind wir glücklich, dass wir jetzt den Ankauf des gesamten grafischen Nachlasses von Max Slevogt verkünden können.“
Das unterstrich Kulturministerin Doris Ahnen heute bei der Vorstellung ausgewählter Stücke aus der neuesten Erwerbung im Mainzer Landesmuseum, an der auch der Ur-Ur-Ur-Enkel Max Slevogts teilnahm.
Mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und der Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße wurden Aquarelle, Handzeichnungen, Druckgrafiken, Mappen, Bücher, Lithosteine, Glasklischees sowie persönliche Dokumente des Künstlers für einen Kaufpreis von insgesamt 1,2 Millionen Euro von den Erben Max Slevogts erworben.

"Wir verfügen hier über einen einzigartigen Fundus, aus dem immer wieder Ausstellungen erarbeitet werden können, die entweder auf Schloss Villa Ludwigshöhe, im Mainzer Landesmuseum oder an anderen Ausstellungsorten als Leihgaben über das Schaffen Slevogts informieren“, sagte die Kulturministerin. Mit der Slevogt-Galerie in Edenkoben und dem erworbenen malerischen, schriftlichen und grafischen Nachlass sei Rheinland-Pfalz das größte Sammel-Zentrum von Max Slevogt und dies stoße auch außerhalb des Landes bereits auf großes Interesse.

Vom 2. November bis 9. März 2015 gastiert die Ausstellung „Im Banne der Verwüstung – Max Slevogt und der Erste Weltkrieg“ in der Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin. Sie veranschaulicht die sich verändernde Einstellung der beiden Impressionisten zum Krieg anhand von Zeichnungen und Druckgrafiken, die zum Teil aus dem erworbenen grafischen Nachlass stammen, Gemälden aus den Kriegsjahren und erstmals ausgewerteten Dokumenten aus dem schriftlichen Slevogt-Nachlass.

Ausgewählte Stücke aus dem schriftlichen Nachlass, der in der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer der Öffentlichkeit zugänglich ist, werden zurzeit in der Ausstellung „Aus Max Slevogts Briefkasten“ auf Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben präsentiert.

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