Navid Kermani ausgezeichnet

Am Dienstag, 23. September 2014, erhielt der Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani in Mainz den mit 5.000 € dotierten Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (LpB). Kermani wurde als herausragender "poetischer Verfechter von Humanismus, Menschenwürde, Toleranz und Respekt" ausgezeichnet.
Navid Kermani; Bild: dpa

Nach der Begrüßung durch Wolfgang Faller, Direktor der Landeszentrale, und einem Grußwort von Kultur-Staatssekretärin Vera Reiß, sprach Almut Sh. Bruckstein Çoruh die Laudatio auf Kermani.

Dr. Navid Kermani, 1967 in Siegen geboren, lebt heute in Köln. Er ist habilitierter Orientalist und durch seine Essays und Veröffentlichungen als scharfsinniger Beobachter des deutschen Alltags bekannt. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Von 2006 - 2009 war er Mitglied der Islam-Konferenz.
Für sein akademisches und literarisches Werk erhielt Kermani viele Auszeichnungen, darunter die Buber-Rosenzweig-Medaille, den Hannah-Arendt-Preis und den Kleist-Preis.
Er hielt die Frankfurter, die Göttinger sowie die Mainzer Poetikvorlesungen und war Gastprofessor für Ideengeschichte des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt. Am 23. Mai 2014 hielt er im Bundestag die Festrede zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes.

Die Jurybegründung in Auszügen
Kermanis Eintreten für den offenen Umgang in der Einwanderungsgesellschaft Deutschlands, sein proeuropäischer Wertekanon, angereichert durch sein beeindruckendes poetisches Werk, überzeugen. In seinem Buch "Ausnahmezustand" mit Reportagen aus Krisenregionen vom indischen Kaschmir bis in die arabische Welt besticht, wie er politische Auseinandersetzungen durch Alltagsszenen und menschliche Begegnungen begreifbar macht. Als Verfechter von Humanismus, Menschenwürde, Toleranz und Respekt passt Kermani perfekt zum literarisch-gesellschaftspolitischen Grundgedanken des Gerty-Spies-Literaturpreises.

Erst in der vergangenen Woche war Kermani in Rheinland-Pfalz mit dem Joseph-Breitbach-Preis geehrt worden, einem der höchstdotierten deutschen Literaturpreise.

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