„Das Werk ist eine große Bereicherung für die jüdische Gemeinde, für Mainz und für alle, die sich für die jüdische Geschichte und ihre Kulturgüter interessieren“, ergänzte Schumacher, der die neue Publikation zugleich als „einen weiteren Beitrag zur Wahrung des jüdischen Erbes in den SchUM-Städten Mainz, Worms und Speyer“ sieht. Die Landesregierung bereitet aktuell den Antrag bei der UNESCO vor, die SchUM-Städte als Weltkulturerbe anzuerkennen.
Auf 216 Seiten dokumentiert „Eine Krone für Magenza“ die Bedeutung der Sammlung jüdischer Kulturobjekte für Mainz. Beschrieben werden nicht nur Geschichte und Herkunft der Kulturgüter, vielmehr werden auch Kultobjekte und ihre Funktionen in einem Katalogteil vorgestellt, wobei die Inschriften neu aus dem Hebräischen übersetzt wurden. Die im Landesmuseum Mainz aufbewahrten mittelalterlichen jüdischen Grabsteine, darunter eines der ältesten jemals in Europa aufgefundenen Epitaphe, werden ebenso berücksichtigt wie die mittelalterlichen Synagogeninschriften.
Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Stella Schindler-Siegreich, begrüßte in ihrem Vorwort die vorliegende Publikation zur Judaica-Sammlung in Mainz: „Anhand der Sammlungsgeschichte werden mannigfache Aspekte der jüdischen Kultur in Mainz sichtbar, die auch weit über die Grenzen gewirkt haben .... Der Band erinnert damit zugleich an das heute fast vergessene kleine jüdische Museum, das von 1926 bis 1938 in Mainz in der Hindenburgstraße angesiedelt war, dort, wo heute die neue Synagoge steht.“
Ein großer Teil der geretteten Kultgegenstände wird in der Judaica-Sammlung des Landesmuseums gezeigt. Die Direktorin des Landesmuseums, Dr. Andreas Stockhammer, bedankte sich bei dieser Gelegenheit „für das Vertrauen der jüdischen Gemeinde Mainz, ihre Kulturobjekte als Leihgabe präsentieren zu dürfen.“
Erstmals ausgestellt wurde die Judaica-Sammlung 1983 unter dem damaligen Direktor Wilhelm Weber. „In den vergangenen Jahren sind viele neue Erkenntnisse hinzugekommen“, so Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, „weshalb es schon seit längerem ein Wunsch des Museums war, diesen Sammlungsbestand in all seinen Facetten neu aufzuarbeiten.“
Die Aufarbeitung hat Prof. Dr. Andreas Lehnardt übernommen, viele Beiträge in dem Band gehen zudem auf eine Vortragsreihe zurück, die im Sommer 2010 vom Lehrstuhl für Judaistik an der Johannes Gutenberg-Universität in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz anlässlich der Neueröffnung der Judaica-Abteilung durchgeführt wurde.