| Gutenberg-Museum

Ostasien-Abteilung des Gutenberg-Museums wird nach einem „Makeover“ neu eröffnet

Das Gutenberg-Museum hat als eines der ältesten Druckmuseen der Welt den Anspruch zu einer Reise durch vier Jahrtausende Buch-, Druck- und Schriftgeschichte einzuladen. Ein Teil dieser Druckgeschichte fand nachweislich im fernen Osten statt.
Bildrechte: Gutenberg-Museum, Mainz
Bildrechte: Gutenberg-Museum, Mainz

Im 2. Obergeschoss des Weltmuseums der Druckkunst gibt die Abteilung „Schrift und Druck in Asien“ einen umfassenden Überblick über das Drucken im ostasiatischen Raum. Dieser Teil der Dauerausstellung, der aus einem einführenden Bereich und den Unterabteilungen China, Korea und Japan besteht, bietet viele spannende Exponate rund um die Geschichte des Druckens im Fernen Osten. Um die Bedeutung dieser einzigartigen Abteilung besser herauszustreichen und den engen Beziehungen des Hauses zu den Partnern in Korea und Japan Rechnung zu tragen, wurde die Abteilung gründlich überarbeitet und neu eingerichtet.

In der erfolgreichen Ausstellung „Ohne Zweifel Gutenberg?“, die im Gutenbergjahr 2018 als glanzvoller Höhepunkt gezeigt wurde, stellte das Gutenberg-Museum die Traditionen des Druckens in Europa und Asien einander gegenüber und betrat Neuland, indem es erstmals technikhistorische Fragestellungen klärte und visualisierte. Für die technologischen Aspekte der Sonderausstellung konnte der Technikhistoriker Dr. Volker Benad-Wagenhoff aus Frankfurt zur Mitarbeit gewonnen werden. In Kooperation mit der Kuratorin für die Abteilung „Schrift und Druck in Asien“, Professor Dr. Maria Linsmann, hat Benad-Wagenhoff jetzt die ostasiatische Abteilung der Dauerausstellung überarbeitet. Damit die einzigartigen Exponate der Sonderausstellung „Ohne Zweifel Gutenberg?“ weiterhin besichtigt werden können, wurden sie ebenfalls in diese Abteilung integriert. Als Blickfang steht jetzt ein großformatiger koreanischer Brennofen aus Ton in der Unterabteilung Korea. 

„Die Neueinrichtung unserer Ostasiatische-Abteilung bekräftigt den engen Bezug des Gutenberg-Museums zur Geschichte des Druckens in Asien und erweitert damit unsere Horizonte.“, vermerkt Museumsdirektor Dr. Ulf Sölter. „Die bahnbrechende Erfindung dieser Technologien ist noch bis heute in der ganzen Welt von Bedeutung. Ich freue mich daher, das unser Haus nun eine überarbeitete, modernere Abteilung zu diesem wichtigen Aspekt der Geschichte der schwarzen Kunst anbieten kann.“ 

Sehenswert in der Japan-Abteilung ist, unter anderem, ein über 1000 Jahre altes Original: Die „Dharani-Sutra“ der Kaiserin Shotoku, eine vom Holzstock in großer Auflage gedruckte buddhistische Textrolle. In einer kleinen Holzpagode verwahrt, wurde sie an die Tempel im ganzen Reich verteilt. Sie stammt aus der Nara-Zeit (710 bis 794) und wird auf 770 datiert. Damit handelt es sich um einen der ältesten Holztafeldrucke der Welt!

Die umgestaltete Ostasien-Abteilung, für die ein neues Beschriftungs- und Besuchsleitsystem entwickelt wurde, ist ab sofort für die Öffentlichkeit zugänglich.

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