Die vom unterhaus berufene Fachjury hat in Mainz die Preisträger gewählt, die mit dem DEUTSCHEN KLEINKUNSTPREIS 2006 ausgezeichnet werden. Dieser Preis wurde vor 34 Jahren vom Mainzer Forum-Theater unterhaus gestiftet.
Der 1. Preisträger im Jahre 1972 war der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch.
Der DEUTSCHE KLEINKUNSTPREIS ist der älteste deutsche Preis, der in den Sparten Kabarett, Chanson/Lied/Musik und Kleinkunst verliehen wird. Darüber hinaus wird ein Förderpreis vergeben, der von der Stadt Mainz gestiftet wird.
Der DEUTSCHE KLEINKUNSTPREIS ist mit EURO 20.000,- der höchst dotierte Preis seiner Art in Deutschland und gilt zugleich als die bedeutendste Auszeichnung auf allen Gebieten der Kleinkunst. Dies ergibt sich allein aus der Liste der bisherigen Preisträger.
Die Preisverleihung findet am 05. März 2006 um 20 Uhr im Mainzer Forum-Theater unterhaus statt.
Die Preisträger:
Den DEUTSCHEN KLEINKUNSTPREIS 2006
in der Sparte Kabarett erhält
Rolf Miller.
Damit zeichnet die Jury einen Wortkünstler aus, der den Eindruck erweckt, als könne er mit Worten nicht umgehen. Stotternd, nach Begriffen suchend und in halben Sätzen artikulierend, findet seine kunstvolle Sprech-Sinfonie dennoch ganze Wahrheiten. Im Durcheinanderwürfeln standardisierter Sätze entzerrt er sie bis zur Kenntlichkeit, aber da, wo die Worte fehlen, lauert die Pointe.
Den DEUTSCHEN KLEINKUNSTPREIS 2006
in der Sparte Chanson/Lied/Musik erhält
Orchester Bürger Kreitmeier.
Damit zeichnet die Jury kein Orchester, sondern das Duo Conny Kreitmeier und Norbert Bürger aus, ein Mix aus Genie und Wahnsinn, bei dem schräge Komik auf kolossale Töne treffen. Sie verkörpert dabei die leidenschaftliche Sexbombe, er ist mit Sicherheit der uncoolste Typ, der sich jemals eine Gitarre umgehängt hat - beide zusammen bilden eine kleinkünstlerische Naturgewalt, der sich das Publikum lustvoll ausliefern muß.
Den DEUTSCHEN KLEINKUNSTPREIS 2006
in der Sparte Kleinkunst erhält
Malediva.
Damit zeichnet die Jury Tetta Müller und Lo Malinke für ihre zartbitteren Geschichten und Chansons über ihre bäuerliche Herkunft aus. Ihr Blick zurück im milden Zorn ist niemals zynisch oder derb, sondern von fein dosierter Gemeinheit.
Mit engelsgleich geschminkten Gesichtern verströmt Malediva extratrockene Eleganz mit einem Spritzer liebenswerter Zickigkeit.
Den Förderpreis der Stadt Mainz
zum DEUTSCHEN KLEINKUNSTPREIS 2006 erhält
Rainald Grebe.
Damit zeichnet die Jury einen Bühnenkünstler aus, der mit seinen Liedern und Texten jenseits aller Kategorien steht: Was als Schlager beginnt, endet als absurdes Gedicht. Das sind dadaistische Popsongs, die mit großer Stimme falsches Pathos entlarven. Mit Mut zur Gemeinheit erzählt er Geschichten vom Rande des Abgrunds und setzt sie mit eigenem Wortwitz in Szene.