<link http: www.kunstportal-pfalz.de profil-stiftung-zur-foerderung-der-kunst-in-der-pfalz.html external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>Die Stiftung verleiht am 20. September 2015 um 11 Uhr im Künstlerhaus Edenkoben diesen neugegründeten Preis an den Schriftsteller Wolfgang Sofsky. Darüber entschied eine Jury, der Bernd Goldmann, Theo Schneider (SWR – Kaiserlautern) und Hans Thill (Künstlerhaus Edenkoben) angehörten.
Dr. Wolfgang Sofsky, geb. 1952 in Kaiserslautern, lehrte als Professor für Soziologie an den Universitäten Göttingen und Erfurt, bevor er sich entschied, als Privatgelehrter, Essayist und politischer Kommentator in der Nähe von Göttingen zu arbeiten. 1993 wurde er mit dem Geschwister-Scholl-Preis für sein Buch „Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager“ geehrt.
Wolfgang Sofsky beschreibt – oder besser gesagt erzählt menschliche Befindlichkeiten in einer Klarheit und Eindringlichkeit, die wachrüttelt.
„Privatheit ist der Kern persönlicher Freiheit. Sie muss gegen den Zugriff staatlicher Macht ebenso verteidigt werden wie gegen den Übergriff aus der Gesellschaft“, heißt es zu „Verteidigung des Privaten“ (2007).
In „Das Buch der Laster“ (2009) erkundet der Autor mit einem unbestechlichen Blick in das menschliche Wesen und Unwesen die Gesetze der Unmoral.
Den schmalen Pfad zwischen bildender Kunst und Literatur betritt Sofsky meisterlich, indem er Bilder der Gewalt in seinem Buch „Todesarten“ (2011) beschreibt und in den großen, nicht nur kunstgeschichtlichen Zusammenhang stellt.
Wolfgang Sofsky ist ein Erzähler unter den Essayisten; er steht in der Reihe der besten. Mit seinem Roman „Weisenfels“ hat er ein Buch geschaffen, das wunderbar fesselnd fabulieren kann und dennoch Kunstbetrachtung und philosophische wie menschliche Reflexionen leicht und klar einfließen lässt: „Hass und Liebe, Hingabe und Gier, Leid und Freude“.
Der Holbach-Preis soll die pfälzische Verbundenheit wie auch die Weitläufigkeit des Paul Henri Thiry d’Holbach (1723-1789) widerspiegeln, aber auch dessen Gelehrsamkeit, sein umfassendes Wissen in den Wissenschaften und Künsten. Darüber hinaus war Holbach ein großer Übersetzer und Enzyklopädist.
Holbach stammt aus Edesheim. Seine Eltern waren dort Winzer, seit Generationen Pfälzer. Das heute als Hotel bestehende Schloss gehörte der Familie. Durch seinen Onkel, dessen Privatbibliothek in der Pfalz polizeilich beschlagnahmt wurde, kam er nach Paris. Er studierte in Leiden Rechts- und Naturwissenschaften. Nach dem Studium wurde er von seinem Onkel adoptiert, erhielt dessen Namen und Adelstitel und wurde französischer Staatsbürger.