Der Regierungsbeauftragte für das Welterbe Oberes Mittelrheintal, Kultur-Staatssekretär Roland Härtel, hat den Direktor des Welterbezentrums der UNESCO, Francesco Bandarin, über die Planungsüberlegungen der Städte, Gemeinden und Landkreise zum Bau einer Rheinbrücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen informiert.
"War es in der Vergangenheit so, dass eine Realisierung dieser Brücke wegen einer fehlenden Finanzierung so gut wie ausgeschlossen schien, hat sich die Lage nun insofern geändert, als sich die rheinland-pfälzische Landesregierung dazu bereit erklärt hat, für eine maut-finanzierte Rheinbrücke bis zu acht Millionen Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung zu stellen", schreibt Härtel.
Vor diesem Hintergrund kündigt er an, sich vor der Durchführung des zweistufigen Genehmigungsverfahrens mit dem Welterbezentrum der UNESCO abstimmen zu wollen. Gemeinsam mit der UNESCO wolle er sicherstellen, dass ein solches Brückenprojekt den Wert und den Status der Welterbestätte nicht gefährdet.
Härtels Vorschlag: "Im Rahmen eines Expertengesprächs soll vor Ort den Vertretern der UNESCO und von ICOMOS insbesondere durch die kommunalen Vertreter dargelegt werden, warum eine Brücke im Mittelrheintal aus verschiedenen Gründen notwendig erscheint. Zu diesem Termin werden selbstverständlich auch die Vertreter der regionalen Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, der Raumordnung sowie die Vertreter der Denkmalpflege eingeladen. Es wäre dann gemeinsam zu erörtern, unter welchen Bedingungen eine Rheinbrücke realisiert werden kann."
Der Regierungsbeauftragte beendet seinen Brief an Direktor Bandarin mit der Bitte um Unterstützung dafür, "für dieses Projekt eine Lösung zu finden, die dem Welterbestatus der Region sowie ihrer notwendigen Weiterentwicklung als Lebensraum gerecht wird."