Diesen Fund – darunter ein kostbares Jadeit-Beil – machten Grabräuber in der Nähe von Laterza in Apulien. Von dort gelangte er 1986 über den Antikenhandel in den Besitz des RGZM.
Die Bedeutung des Grabfundes resultiert vor allem aus dem spektakulären Jadeit-Beil, mit dem sich der Grabinhaber als herausragende Persönlichkeit seiner Zeit zu erkennen gibt. Zeremonial- und Ritualwaffen dieser Art charakterisieren eine Elite im ausgehenden 5. Jahrtausend.
„Die wertvollen Sammlungen im Land Rheinland-Pfalz sind von internationalem Rang. Unsere Sammlungen können nur dann ihren vollen Glanz entfalten, wenn kein Zweifel an der rechtmäßigen Erwerbung der einzelnen Sammlungsstücke besteht. Ich freue mich, dass sich das Römisch-Germanische Zentralmuseum mit so viel Engagement und Sorgfalt der Provenienzforschung widmet und wir heute auf Grundlage dieser Arbeit diese Stücke an die Republik Italien als rechtmäßige Eigentümerin übergeben“, erklärte Wissenschaftsstaatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel.
Generalkonsul Cristiano Cottafavi nahm die Objekte entgegen und bedankte sich beim RGZM. „Es ist mir eine große Ehre, als Vertreter des italienischen Staats an dieser feierlichen Zeremonie der Übergabe teilzunehmen und ich möchte meine tiefste Anerkennung und Dankbarkeit an den Generaldirektor des Museums, Prof. Dr. Falko Daim aussprechen.“
„Museen sind wie die Archäologen dem Schutz des Kulturellen Erbes verpflichtet. Dazu gehört auch die Rückgabe von Funden, die illegal aus Raubgrabungen auf den Markt gelangt sind, an die Herkunftsländer. Hier hat bei den Museen vielfach ein Umdenken eingesetzt, das wir sehr begrüßen,“ betonte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Prof. Dr. Eckart Köhne in seinem Grußwort.
Professor Egg verwies in seinem Vortrag darauf, dass beim Erwerb der Funde der Aspekt der Sicherung der wichtigen Objekte und Befunde im Vordergrund stand. Aus heutiger Sicht steht jedoch außer Zweifel, dass dieser herausragende Fundkomplex wieder nach Apulien zurückkehren muss.
Anlässlich der Rückgabe der Grabfunde sprach Dr. Michael Müller-Karpe über die verheerenden Auswirkungen des Handels mit archäologischen Funden zweifelhafter Herkunft, dem finanziellen Anreiz und Motor für Raubgrabungen und die dadurch bewirkte Zerstörung archäologischer Stätten. Es gelte, diesen zerstörerischen Handel auszutrocknen. Daher könne der Ankauf solcher Antiken, durch wen auch immer, keine Lösung sein.