| Jugendbuchpreis „Goldene Leslie“

Rheinland-pfälzische Schülerinnen und Schüler prämieren Jugendbuch des Jahres

Die Autorin Liv K. Schlett erhält 2023 den Jugendbuchpreis „Goldene Leslie“. Der unter dem fiktiven Autorennamen Jan Cole verfasste Roman „Was du nicht erwartest“, der sich mit dem Thema psychische Gesundheit auseinandersetzt, begeisterte die aus rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schülern bestehende Jugendjury.
Statue Goldene Leslie
Statue Goldene Leslie

Kulturministerin Katharina Binz überreichte der Autorin am Montag in einer Feierstunde in Mainz den Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist.  „Der Preis geht in diesem Jahr an ein Buch, dessen Protagonisten und die Abenteuer, die sie erleben und meistern, besonders sind. Keine Helden im üblichen Sinne, sondern junge Menschen, die mit ihren Einschränkungen nicht nur leben, sondern an ihnen wachsen. Bei der ,Goldenen Leslie‘ geht es stets um Literatur, die mit der Lebenswelt junger Menschen zu tun hat und die die Jugendjury deshalb auf spezielle Weise anspricht. Das zeichnet den Jugendbuchpreis aus“, so die Ministerin. 

Der Roman um die Protagonisten Nik und Mai habe sie tief berührt, so das Fazit der Jury, die aus acht Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren bestand. Liv K. Schlett schaffe es in „Was du nicht erwartest“, glaubhaft und einfühlsam die Gedankenwelt der beiden Hauptfiguren darzustellen. Das Thema psychische Gesundheit sei gerade bei Jugendlichen durch die sozialen Medien sehr präsent, und der Roman leiste Aufklärungsarbeit, indem er Leserinnen und Leser auf eine spannende und emotionale Reise mitnimmt, die auch Lesemuffel begeistern könne. 

Insgesamt reichten die Verlage in diesem Jahr 45 Titel für die „Goldene Leslie“ ein. Die Shortlist bestand aus folgenden vier Titeln: neben „Was du nicht erwartest“ (Verlag Monika Fuchs) noch „Schnabeltier Deluxe“ von Sarah Jäger (Rowohlt), „Hannas Regen“ von Susan Kreller (Carlsen) sowie „Dazwischen: Wir“ von Julya Rabinowich (Hanser). Nominiert wurde die Shortlist von einer Erwachsenenjury, der Elke Eberle (Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz), Dr. Sigrid Fahrer (LiteraturBüro Mainz), Susanne Lux (KinderbuchhandlungNimmerland), Jannis Plastargias (Sozialpädagoge), Miriam Spies (Autorin/Verlegerin) und Dr. Anke Vogel (Universität Mainz) angehörten. 

Der Jugendbuchpreis „Goldene Leslie“ wird seit 2006 im Rahmen der Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz“ vergeben. Prämiert wird ein deutschsprachiges Jugend-buch, neu erschienen im jeweils vorangegangenen Jahr, das in vorbildlicher Weise die Lust am Lesen weckt. Eine Jugendjury, bestehend aus acht rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schülern, wählt das Siegerbuch aus. Zusätzlich können sich Jugendliche aus dem Land per Online-Abstimmung an der Prämierung des Gewinnertitels beteiligen. Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz fördert das Projekt, die Organisation übernimmt das LiteraturBüro Mainz.


Die Preisträgerin
Liv K. Schlett, geboren 1995, interessiert sich, seit sie mit fünf Jahren Lesen gelernt hat, für alles rund um Bücher. Schon als Teenager schrieb sie viel. In Hildesheim studiert sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus mit Kunst und Medien im Nebenfach. Texte von ihr erschienen in der Anthologie „Vögel im Kopf“ (Hirzel), weitere folgten 2021 in „Book Rebels – 75 Heldinnen aus der Literatur“(Hanser). Unter dem fiktiven Autorennamen Jan Cole veröffentlichte sie 2022 den Jugendroman „Was du nicht erwartest“.

Das Buch
In „Was du nicht erwartest“ geht es um Nik, 17 Jahre alt, Autist und möglicherweise verliebt. Und es geht um Mai, 18 Jahre alt, magersüchtig und stinksauer. Die beiden lernen sich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie kennen, wo sie eigentlich gar nicht sein wollten. Mai, weil sie das mit dem Essen schwierig findet, und Nik, weil er unbedingt herausfinden wollte, ob er tatsächlich in das Mädchen von der Bahnhaltestelle verliebt ist. Zusammen hauen sie aus der Psychiatrie ab und gehen auf einen abenteuerlichen Roadtrip, der sie von Berlin bis nach Frankfurt am Main führt. 

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