Im Rahmen einer Feierstunde hat Roland Härtel, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, die neu sanierte Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof in Worms der Öffentlichkeit vorgestellt. "Hier ist die Restaurierung eines einzigartigen Kulturdenkmals gelungen, das zu den herausragenden baulichen Zeugnissen jüdischer Kultur in Rheinland-Pfalz gehört", sagte Härtel in Worms und dankte an dieser Stelle für die hervorragende Kooperation zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege, den beteiligten Ämtern der Stadt Worms und dem Verein Warmaisa.
Seit 1987 laufen die denkmalpflegerischen Maßnahmen an der jüdischen Trauerhalle, für die das Land insgesamt knapp 100.000 Euro beigesteuert habe. Das Gebäude zeige sich jetzt in einem beeindruckenden Zustand, der seiner historischen Bedeutung entspreche, unterstrich Härtel. Die jüdische Trauerhalle in Worms aus dem Jahr 1911 gehöre zweifellos zu den herausragenden Zeugnissen des jüdischen Kulturlebens in unserem Land. Zusammen mit den mittelalterlichen Denkmälern jüdischer Religion und Kultur in Worms, Speyer und Mainz sei sie von weltweit herausragendem Wert.
Hoffnungsvoll zeigte sich der Staatssekretär auch im Bezug auf die Anerkennung des jüdischen Erbes in Rheinland-Pfalz als UNESCO-Welterbe. "Natürlich gibt es auch in anderen deutschen Städten wertvolle Überreste mittelalterlicher Synagogen, etwa in Regensburg, Marburg oder Erfurt. Aber keiner dieser Orte verbindet sich so sehr mit der Blüte des geistigen und geistlichen Lebens der mitteleuropäischen Juden im hohen Mittelalter", hob er in seiner Ansprache hervor. Auf Anregung der Stadt Worms habe er daher gerne die Initiative aufgegriffen, die Aufnahme der jüdischen Stätten in Worms gemeinsam mit denen in Mainz und Speyer in die UNESCO-Welterbeliste voranzubringen.
Damit stelle sich die rheinland-pfälzische Landesregierung ihrer historischen Verantwortung im Hinblick auf die Bewahrung der Zeugnisse jüdischen Lebens aus den vergangenen Jahrhunderten. "Genauso fördern wir die an Mitgliederzahl und gesellschaftlicher Bedeutung wachsenden jüdischen Gemeinden der Gegenwart. Für beides ist die Wiederherstellung der Trauerhalle dieses jüdischen Friedhofs ein wichtiger Meilenstein."