| Literaturförderung

Tijan Sila mit Martha-Saalfeld-Preis 2024 ausgezeichnet

Kulturministerin Katharina Binz hat dem in Kaiserslautern lebenden Autor Tijan Sila im Alten Kaufhaus in Landau den mit 8.000 Euro dotierten Martha-Saalfeld-Preis 2024 verliehen.

„Auf beeindruckende Weise verarbeitet der 1981 in Sarajevo geborene Tijan Sila autobiografische Erfahrungen in seinen Romanen und macht sie seinen Leserinnen und Lesern in seiner unnachahmlichen, oft von herbem Witz geprägten Sprache zugänglich. Die Abscheulichkeit von Krieg mit den Augen eines Kindes gesehen, Flucht, Ankunft in Deutschland, Erwachsenwerden in der Subkultur und Ausbruch aus dem Totalitarismus – dieses thematische Spektrum hat Tijan Sila bereits in große Literatur verwandelt und ich bin gespannt, was wir in Zukunft von diesem herausragenden Autor lesen dürfen“, sagte Kulturministerin Binz. 

Das Land Rheinland-Pfalz vergibt den Preis jährlich in Kooperation mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) an Autorinnen und Autoren aus Rheinland-Pfalz, deren literarisches Werk über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet. Der Hauptpreis wurde ohne Ausschreibung auf Vorschlag einer Fachjury vergeben.

Der Fachjury gehören Prof. Dr. Anja Ohmer (Leiterin des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog an der RPTU), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Susanne Schmaltz (SWR), Michael Au (Literaturreferent des Landes Rheinland-Pfalz) und Ingo Rüdiger (Literaturbüro Mainz für Rheinland-Pfalz e.V.) an. 

Die Jury hob in ihrer Begründung besonders Tijan Silas 2023 erschienenen Roman ‚Radio Sarajevo‘ hervor. Silas Fähigkeit, von seiner eigenen Geschichte und der Geschichte der zerbombten Stadt Sarajevo mit schwarzem Humor und lakonischem Witz zu berichten, zeuge von hohem literarischen Können, mit dem er ein lesenswertes Erinnerungsbuch geschrieben habe, das weit über die Gegenwart hinausreiche.

Der Förderpreis zum Martha-Saalfeld-Preis geht dieses Jahr an den in Bellheim in der Südpfalz lebenden Schriftsteller Dr. David Emling. Der mit 2.000 Euro dotierte Förderpreis soll Autorinnen und Autoren bei der Realisierung eines noch nicht abgeschlossenen literarischen Projekts unterstützen. Neben dem Preisgeld wird der prämierte Text in dem vom Land geförderten Lesebuch „Gegend Entwürfe“ veröffentlicht. Studierende der RPTU wirken im Rahmen eines Seminars an der Auswahl der Förderpreisträgerin bzw. des Förderpreisträgers mit.

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