Avi Primor spricht im "Alten Kaufhaus"
Am 8. und 9. November veranstaltet die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in der Landauer Jugendstil-Festhalle ihr 7. Deutsch-Israelisch-Palästinensisches Autorentreffen. Diese Begegnung fand seit 1994 in Rheinland-Pfalz (Bad Kreuznach, Mainz, Speyer und Idar-Oberstein), dem palästinensischen Autonomiegebiet (Jericho) und in Israel (Givat Haviva) statt. Das diesjährige Autorentreffen ist dem Thema "Unverständnis abbauen - Schreiben in gewalttätiger Zeit" gewidmet und findet in Zusammenarbeit mit dem Literaturreferat des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur sowie der Bundeszentrale für politische Bildung statt und wird unterstützt von der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH.
Lesungen in der Jugendstil-Festhalle
Ihre Teilnahme zugesagt haben auf israelischer Seite die Autoren Ruth Almog (diesjährige Preisträgerin des Gerty Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung), Sami Michael, Amir Or, Asher Reich, Judith Rotem und Klil Zisapel. Auf palästinensischer Seite werden Sami Al-Kilani, Ahmad Harb und Faten Mukarker dabei sein. Auch palästinensische Autoren mit israelischer Staatsbürgerschaft unterstützen diese Veranstaltung durch ihre Anwesenheit: Mohammed Shaker Abdallah, Mazal Ghanem, Salman Masalha und Muhammad-Faruq Mawasi. Aus Deutschland werden unter anderem Hans-Christoph Buch, Sigfrid Gauch, Norman Ohler, Annegret Held, Sandra Hoffmann und Gabriele Weingartner teilnehmen.
Öffentliche Veranstaltung mit Avi Primor
Selbstverständlich haben die Landauer und die Menschen aus der Region die Möglichkeit, die Schriftsteller kennen zu lernen: "Am Sonntag, 7. November, um 19:30 Uhr, werden einige Autoren bei einer öffentlichen Veranstaltung mit der Möglichkeit der Diskussion im Kulturzentrum 'Altes Kaufhaus' den Interessierten Rede und Antwort stehen". Highlight dieses Abends wird ein Vortrag von Avi Primor vom Institut für europäische Studien an der IDC-Universität in Herzliya sein, der sein neues Buch vorstellen wird. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist kostenlos.
Autoren lesen vor Schülern
Am Mittwoch, 10. November werden außerdem jeweils zwei Autoren (Israeli,
Palästinenser) in Landau am Max-Slevogt-Gymnasium, am Eduard-Spranger-Gymnasium, am Otto-Hahn-Gymnasium, an der Maria-Ward-Schule sowie im Pamina-Schulzentrum in Herxheim vor Schülerinnen und Schülern lesen.
Mit ? statt übereinander
Ziel dieser regelmäßigen Autorentreffen ist es nach den Worten von Direktor Hans-Georg Meyer, in den Gesprächen zu den Lesungen Verständnis für die jeweils anderen Positionen und unterschiedlichen Lebenserfahrungen der jeweiligen deutschen, israelischen und palästinensischen Gesprächspartner zu wecken. "Es soll mit ? und nicht nur übereinander geredet werden", so Meyer, der diese Autorentreffen initiiert hat. Für Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff ist das Treffen von Schriftstellern aus Israel, Palästina und Deutschland ein wichtiger Beitrag um für mehr Verständnis, Toleranz und Frieden auf der Welt zu werben. Bereits mit den Landauer Gesprächen, die in diesem Jahr (8. Dezember) zum 14. Mal stattfinden werden und die 1987 bei einem Treffen des letzten Rabbiners in Landau, dem verstorbenen Dr. Kurt Metzer und Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff ins Leben gerufen wurden, will man in Landau Jahr für Jahr zu mehr Verständnis, Mitmenschlichkeit, Toleranz und Frieden aufrufen. "Mit dem Autorentreffen erreicht dieses Anliegen nun seinen Höhepunkt in unserer Stadt", erklärt Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff. Im vergangenen Jahr erst hatte der Rabbiner Joel Berger bei den Landauer Gesprächen angeregt, Menschen aus Krisengebieten in Deutschland zusammenzuführen, damit sie hier eine gemeinsame Zeit verbringen, um aufeinander zuzugehen und einander besser verstehen lernen.
"Fast genau ein Jahr später wird dieser Vorschlag nun Realität, wenn deutsche, israelische und palästinensische Autoren in Landau aufeinander treffen", so der OB. "Ich freue mich sehr, dass die Landeszentrale für politische Bildung Landau als Austragungsort für diese besondere Veranstaltung ausgesucht hat". Gerade weil sich der Konflikt im Nahen Osten immer mehr zuspitze, sei es wichtig mit Veranstaltungen wie dieser immer wieder Zeichen zu setzen, so Dr. Wolff.