Entstanden sind diese Krippen in den Gebieten des Adler- und Riesengebirges im Norden des heutigen Tschechien. Es waren meist anonym gebliebene Laienschnitzer, die von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis kurz nach 1945 hunderttausende Krippenfiguren in Heimarbeit produziert haben.
Fasziniert von der Einfachheit dieser volkstümlichen Schnitzkunst sammelte das Ehepaar Klebe aus der Nähe von Bremen seit Anfang der neunziger Jahre solche Landschaftskrippen. So entstand eine einzigartige Sammlung von über 40 Krippen, die jetzt in Trier im Museum am Dom zu sehen sind.
Besonders charakteristisch für Böhmen sind die so genannten Krippenberge mit stufenartig aufgebauten Landschaften und einer bunten, fast zuckerbäckerartig aufgetürmten und reich bevölkerten Stadtkulisse. Diese häufig mehrere Meter breiten Hauskrippen entstanden nicht selten über Generationen hinweg. Eine platzsparende und deutlich schneller aufzubauende Variante bildete die Kastenkrippe, die deshalb im Volksmund auch als „Faulenzerkrippe“ bezeichnet wurde.
Neben dem Hauptgeschehen der Geburt Christi finden sich in vielen Krippen noch weitere biblische Szenen. So spielen z. B. das alttestamentliche Motiv der Kundschafter mit der Traube oder die Schäferidylle mit träumenden, ruhenden Hirten auf die Zeitenwende an, die mit Christus, dem neugeborenen Retter, angebrochen ist.
Eingebettet ist die Menschwerdung Christi jeweils in das Leben einer böhmischen Stadt mit all ihrer Vielfalt an Häusern und Berufen. So begegnet häufig der Schornsteinfeger, der mit seiner Leiter als Symbol für den Übergang von einem Zeitalter zum anderen steht, oder der Jäger als Sinnbild für Christus, der die Welt von Übeln befreit und Ordnung stiftet.
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