Die frühmittelalterliche Handschrift soll gemeinsam mit weiteren Werken aus der Hofschule Kaiser Karls des Großen als Weltdokumentenerbe der UNESCO anerkannt werden. „Das Ada-Evangeliar ist ein herausragendes Kunst- und Kulturobjekt der frühen mittelalterlichen Buchkunst. Es ist ein besonderes Erlebnis, diese einmalige Handschrift im Original sehen zu können und die Kunstfertigkeit zu bestaunen, mit der die mittelalterlichen Mönche in der karolingischen Hofschule ihre Werke anfertigten. Wenn man das Evangeliar betrachtet, spürt man, welche hohe kulturelle und zivilisatorische Bedeutung von diesem historischen Zeitdokument ausgeht“, würdigte Kulturstaatssekretär Barbaro die Bedeutung der Handschrift. Die Schatzkammer der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs Trier zeigt das Ada-Evangeliar in einer Sonderschau noch bis zum UNESCO-Welterbe-Tag am 3. Juni.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte 2016 angeregt, das Weltdokumentenerbe für das Ada-Evangeliar zu beantragen. Das Deutsche Nominierungskomitee, das für das Deutsche UNESCO-Komitee die Begutachtung durchführt, hat einen Antrag befürwortet und empfohlen, diesen gemeinsam mit weiteren Bibliotheken zu stellen, die im Besitz von Werken der so genannten „Ada-Gruppe“ aus der Hofschule Karls des Großen sind. Aktuell wird der internationale Antrag durch die Stadtbibliothek Trier gemeinsam mit fünf internationalen Einrichtungen vorbereitet. Darunter sind die Britische Nationalbibliothek, Rumänische Nationalbibliothek Alba Iulia und Französische Nationalbibliothek.
„Der Antrag ist auf einem guten Weg und wir können uns zu Recht große Chancen ausrechnen, am Ende erfolgreich zu sein. Als nächste Stufe im Verfahren steht die Sitzung des Deutschen Nationalkomitees an, die im Herbst über Weitergabe des Antrags an das Internationale Komitee entscheiden wird. Wir sind hier sehr zuversichtlich“, berichtet Barbaro.
Zur Begleitung des Antrags veranstaltet die Stadtbibliothek Trier von 11. bis 13. Oktober 2018 eine internationale Fachtagung. Sie soll die Bedeutung der Handschriftengruppe wissenschaftlich dokumentieren und auf den neuesten Stand bringen. Die Stiftung Kultur für Rheinland-Pfalz unterstützt die Tagung der Stadtbibliothek und der Universität Trier mit einer Förderung in Höhe von 9.500 Euro.