Bäckereimuseum Oberwesel

Zu gegebenem Anlass nimmt sich Herr Henrich noch die Zeit, seinen altdeutschen Königswinterer Ofen zum Brotbacken zu nutzen. Dass dies mit sehr viel Arbeit verbunden ist, lässt sich leicht erahnen. Würde er sich diese Arbeit nicht machen, dann bräche der aus Tuffstein gemauerte Ofen. Nach oben hinaus endet er nämlich als ein regulär offener Kamin, der aufgrund der verschiedensten Witterungsverhältnisse immer wieder feucht wird - was ihm garnicht gut tut. Sämtliche feste Brennstoffe können verheizt werden, bis der Bäckermeister das Gefühl hat, die Steine sind heiß genug und haben die Wärme gespeichert, die für den Prozess des Backens notwendig ist. Denn bei einem solchen Ofen ist es nicht mehr möglich, die Temperatur im Nachhinein doch noch heraufzusetzen. Nach Ausbrennen des Feuers wird mit der »Huddellump« ausgesäubert, das heißt mit einem alten Mehlsack die Asche herausgekehrt. Mit Hilfe der Schwatenapparate, das sind die beiden kleinen Trichter eines solchen Ofens, jeweils beidseitig neben den Feuerungen, besteht auch noch die Möglichkeit, zwischendurch die heiße Luft im Ofen anzufeuchten. Das Brot erhält dadurch einen besseren Geschmack.
Was an Gerätschaften genutzt wurde, ist hier größtenteils noch erhalten. Teigkneter, Backformen, Siebe und vieles mehr erzählen die Geschichte von der Entwicklung des Bäckerhandwerks.

Anders als heute wurde der Verkauf der Backwaren gehandhabt. Diese Bäckerei besaß ein Ladenfenster zur Straße hinaus, wo der Brotverkauf stattfand. Geht man die schmale Treppe hinauf, findet man eine komplett eingerichtete Gesellenstube vor, die damals ständig bewohnt wurde. (Text und Bild: Ellen Trapp)

 

Adresse

Münzgasse 3
55430 Oberwesel
Tel.: 06744-711580 oder 0175-3587896

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Privat

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei (Spenden erwünscht)

Öffnungszeiten

Nach Vereinbarung