Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum zeigt Kunstwerke aus der über 1000-jährigen Geschichte des Mainzer Doms, aus St. Stefan und aus vielen anderen, teilweise nicht mehr bestehenden Kirchen und Klöstern des Bistums. Der Eingang zum Museum befindet sich direkt im Kreuzgang an der Südseite des Doms.

Der älteste Teil des Museums ist die Gewölbehalle, deren vorderer, tonnengewölbter Teil aus dem 10. Jahrhundert stammt. Werke von der Karolingerzeit bis zum 12. Jahrhundert werden hier gezeigt, darunter auch Objekte aus St. Johannis, dem „Alten Dom“. Der hintere Teil der Gewölbehalle mit seinem von Pfeilern getragenen Kreuzgratgewölbe, wo heute Werke des 13. und 14. Jahrhunderts ausgestellt sind, entstand im 13. Jahrhundert und diente dem Domkapitel als Weinkeller. Hier finden Sie die Fragmente des Westlettners und der Ostchorschranke des Mainzer Doms von der Hand des berühmten Naumburger Meisters. Zu dieser Werkgruppe gehört auch das bekannteste Objekt im Dommuseum, der sogenannte „Kopf mit der Binde“.

Das Obergeschoss des in der Spätgotik neu errichteten Kreuzgangs beherbergte einst die berühmte Bibliothek des Domkapitels, die 1793 unterging. Kunstwerke vom 15. Jahrhundert bis in die Neuzeit sind hier ausgestellt, darunter die von dem Bildhauer Hans Backoffen für den Friedhof von St. Ignaz gestiftete Kreuzigungsgruppe, die zarten Figuren des Memorienportals des Mainzer Doms von Madern Gerthener und das mit kostbaren Materialien ausgestattete Drehtabernakel aus der Werkstatt des Abraham Roentgen.

Über Jahrhunderte galt der Mainzer Domschatz als einer der glanzvollsten des Abendlandes. Die Geschichte des Domschatzes ist zugleich eine Geschichte der Verluste: durch Ereignisse wie den Dreißigjährigen Krieg oder die Säkularisation und Neuordnung des Bistums Anfang des 19. Jahrhunderts haben kaum Objekte aus dem mittelalterlichen Domschatz die Zeit überdauert. Das prächtige Bild des in der Nikolauskapelle präsentierten liturgischen Geräts verdankt sich Leihgaben aus dem gesamten Bistum Mainz. Hinzu kommen Funde aus den Bischofsgräbern im Dom. Das bedeutendste Objekt im Domschatz ist die Kasel des Bischofs Willigis (975–1011), Erbauer des Mainzer Doms, aus goldfarbener byzantinischer Seide.

2012 wurde die museumspädagogische Werkstatt eröffnet, die für vielfältige Aktivitäten, vor allem im Rahmen des Kinder- und Familienprogramms genutzt wird. Die Kapitelstube im Stil des Rokoko dient für kleinere Veranstaltungen in stilvollem Ambiente.

Sonderausstellungen finden in den Kapitelsälen, den ehemaligen Versammlungsräumen des Domkapitels, statt.

Mit mehr als 2000 qm Ausstellungsfläche ist das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz eines der größten Museen seiner Art in Deutschland.
Die mittelalterlichen, denkmalgeschützten Gebäude sind nur eingeschränkt barrierefrei. Problemlos zu erreichen sind der Domschatz, die Sonderausstellungsräume und die museumspädagogische Werkstatt. Die im Ober- und Untergeschoss befindlichen Ausstellungsräume sind nur über Treppen zu zugänglich.

Publikationen

Kölsch, Gerhard: Franz von Kesselstatt (1753-1841). Mainzer Domherr, Diplomat und Dilettant in bewegter Zeit, Publikationen des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz, Bd. 5, Mainz 2014.

 

Wilhelmy, Winfried: Geliebte Stadt. Heinz Leitermann zeichnet das alte Mainz, Mainz 2013.

 

Vis-á-vis mit dem Domsgickel. Ein Mainzer Wahrzeichen und seine Geheimnisse, Hg. Heinz Heckwolf, Domdekan, Mainz 2013.

 

Wilhelmy, Winfried: Glanz der späten Karolinger. Hatto I., Erzbischof von Mainz (891-913). Von der Reichenau in den Mäuseturm, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2013.

 

von Winterfeld, Dethard: Der Alte Dom zu Mainz. Zur Architektur der Johanniskirche, Forschungsbeiträge des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Mainz 2013.

 

Wilhelmy, Winfried: Seliges Lächeln, höllisches Gelächter: Das Lachen in Kunst und Kultur des Mittelalters, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2012.

 

König, Alexandra: Dommuseum Mainz. Führer durch die Sammlung. Herausgegeben von Hans-Jürgen Kotzur, von Zabern, Mainz 2008.

 

Adresse

Domstraße 3
55116 Mainz
Tel.: 06131-253344
Fax: 06131-253378

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kirchlich

Einrichtungsart

Museum

Führungen

Für Gruppen Anmeldung erforderlich (dt., engl., frz.)

Eintrittspreise

Erwachsene 5,00 €, ermäßigt 3,00 €, Familienkarte 5,00 € bzw. 10,00 €.

Öffnungszeiten

Di, Mi, Do von 13-17 Uhr, Fr von 10-13 Uhr, Sa, So und an den Feiertagen von 11-18 Uhr.

Tipps für Familien

Ermäßigte Familienkarte, Kinder bis einschl. 8 Jahre frei

Hinweise für Behinderte

Das Museum ist nur eingeschränkt barrierefrei.