Burgmuseum und Lapidarium der Burgruine Montfort

Ein Besuch der Burg Montfort ist nicht nur ein Ausflug in eine reizvolle Landschaft samt malerischer Burgruine, sondern auch ein Ausflug in die Geschichte des Mittelalters und in die spannende Welt der Archäologie. Dass diese anschaulich auch dem Nicht-Fachmann nahe gebracht wird, darauf wurde in diesem Museum viel Wert gelegt. So sind in einem Lapidarium (= Steinsammlung) im Inneren der Burg Überreste von Architekturteilen der mittelalterlichen Burganlage zu sehen, die in die Zeit zwischen 1200 und 1456 datiert sind. In diesem Zeitraum - von der Erbauung der ersten Wehranlage bis zur Zerstörung der Burg - blieb die Burg von Angriffen und Belagerungen verschont; immerhin über 250 Jahre! Die heutige Burganlage zeigt - dank umfangreicher Sicherungsmaßnahmen - im Wesentlichen den Zustand nach der Zerstörung. Einen Einblick in das Leben der Burgbewohner im Mittelalter gibt das angeschlossene Burgmuseum, in dem Funde aus Keramik, Glas und Eisen ausgestellt sind. Der »Verein Burgfreunde Montfort« zeigt neben diesen archäologischen Sammlungsstücken auch ein Rekonstruktionsmodell der Burg. Außerdem wird noch ein besonderes Thema interessant und anschaulich vermittelt: Hier erfahren Besuchende auch etwas über die Arbeit der Archäologen. Die Methode der Dendrochronologie, auch Holzzeitforschung genannt, kam bei der Datierung der Burg zum Einsatz. Die Abstände der Jahresringe eines Holzbalkens aus der Burg wurden mit Probestücken verglichen, deren Alter genau bekannt ist. Das Ergebnis brachte eine überraschende Neuigkeit: Das Holz wurde um 1480 gefällt und damit war klar, dass ein Teil der Burg nach der Zerstörung wieder bewohnt worden war! (Text und Bild: Matthias Bode)

Publikationen

Infoschrift "Die Burg Montfort"; Schrift "Kurz-Information Burg"