Der Schlondes - Museum im Kannenofen

Dieser schöne braunglasierte Krug, der in der Maximilianstraße in Köln gefunden wurde, stammt aus der Zeit um 1550. Er ist reich mit Auflagen verziert und gehörte sicher nicht einfachen Leuten, denn die konnten sich nur schmucklose Gefäße leisten. Der Fundort weist auf eine wichtige historische Beziehung hin, denn in dieser Zeit zogen Töpfer aus der Kölner Umgebung, die aus Glaubensgründen dort verfolgt wurden, in den Westerwald, wo man sie tolerierte. Dort führten diese Töpfer ihre gestalterischen Techniken ein, woraus dann schließlich die heute so berühmte blau-graue Westerwälder Keramik hervorging. Die klassische Produktionsfolge läuft wie folgt ab: Nach der Formung an der Töpferscheibe werden Ornamente und eventuell ein bildhaftes Motiv angebracht. Wenn das Gefäß an der Luft getrocknet ist, wird mit Kobaltblau oder Manganviolett der farbliche Akzent gesetzt. Das kann eine teilweise Einfärbung der Oberfläche sein oder man kann gezielt einfache Motive mit dem Pinsel aufsetzen. Dann wird im Kannenofen gebrannt. Zu sehen sind Stücke aus dem 13. bis 20. Jahrhundert, hauptsächlich aus der Region des Westerwaldes. Es finden sich unter anderem Bartmannkrüge und grau-blaue Steinzeuggefäße sowie eine Sammlung von Pfeifen und Tabakdosen aus den letzten zwei Jahrhunderten. Die Keramiksammlung ist in einem alten Kannenofen untergebracht, den man heute nicht mehr benutzt, dessen Technik aber über Jahrhunderte maßgebend war. In der Töpferei »ANNO 1600« kann die Herstellung keramischer Gefäße vom Klumpen Ton bis zum Einräumen des Ofens nachvollzogen werden. Der Ofen ist übrigens einer der Letzten mit offener Flammenführung. (Text und Bild: Stefan Fischer)

 

Weitere Informationen

Führung mit Kaffee/Kuchen/Schnaps des Hauses, Preise nach Vereinbarung, Führung auch in Englisch

Adresse

Bergstraße 20
56235 Ransbach-Baumbach
Tel.: 02623-2271
Fax: 02623-4768

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Privat

Einrichtungsart

Museum

Öffnungszeiten

Mo-Fr 8-18 Uhr

Hinweise für Behinderte

Treppen im Haus